Persönliche Resilienz stärken
Zunehmende Belastung ist heutzutage immer häufiger ein Problem. Es ist mehrfach belegt, dass Stress krank macht. Welche Auswirkungen andauernder Stress auf unseren Körper hat und viele weitere Informationen zum Krankheitsbild „Stress“ erhalten Sie im folgenden Artikel.
Die Auswirkungen von Stress auf die Gesundheit: Zunahme Psychosozialer Erkrankungen
Dass Stress krank macht, ist in der Medizin seit langem bekannt. Schon vor hundert Jahren bekamen vor allem Berufstätige, schweren Stress, der ihnen auf die Nerven schlug. Damals hieß das Krankheitsbild Neurasthenie (das Syndrom der nervösen Erschöpfung). Wie eine Epidemie überzog die sogenannte Nervenschwäche Mitteleuropa. In den Jahren vor 1914 war sie eine der häufigsten Diagnosen überhaupt. Als Ursache der Neurasthenie galt in der Literatur jener Zeit, das „Hetzen und Jagen“ des modernen Wirtschaftslebens.
Die Anzeichen von Überlastung als Folge von Stress, sind breit gefächert und reichen von psychischen bis zu körperlichen Symptomen. Ihre Ausprägung kann unterschiedlich stark sein. In der Regel treten mit zunehmender Belastung auch immer mehr Anzeichen auf.
Eine Analyse der Krankenkasse DAK-Gesundheit zeigt auf, dass sich die Zahl der Fehltage aufgrund psychischer Erkrankungen in den letzten 20 Jahren, mehr als verdreifacht hat. Im Jahr 2016 wurde dabei mit rund 246 Ausfalltagen je 100 Versicherte, ein Höchstwert erreicht. Insgesamt hatten psychische Erkrankungen 2016 einen Anteil von 17 Prozent am Gesamtkrankenstand. Im Vergleich zum Vorjahr ist das eine neuerliche Steigerung um ein Prozent. An erster Stelle stehen nach wie vor, Rückenleiden und andere Muskel-Skelett-Erkrankungen mit 22 Prozent. Auf Platz drei liegen mit 15 Prozent Anteil am Gesamtkrankenstand, die Krankheiten des Atmungssystems – im Jahr 2015 mit 17 Prozent noch auf Platz zwei.Mit den Kompetenzen, Fähigkeiten und Einstellungen, sowie inneren Haltungen, Verhaltens- und Denkmustern, wie sie in dem Konzept der Resilienz zusammen kommen, kann also auch ein aktiver Beitrag für die eigene Gesundheit geleistet werden, wenn es psychische Erkrankungen betrifft.
Reduzierte Leistungsfähigkeit bei Stress – Nicht nur bei Leistungssportlern
Stress kann aber nicht nur umfangreiche, negative Auswirkungen auf die körperliche, sowie die psychische Gesundheit haben, sondern auch auf die geistige Leistungsfähigkeit (vgl. Alexander et al. 2007 sowie Sliwinski et al. 2006). Hierbei wirken sich sowohl chronischer Stress (vgl. Caswell et al. 2003 sowie Öhman et al. 2007) als auch akuter Stress nachteilig auf die geistige Leistungsfähigkeit aus.
Wenn wir gestresst sind, schüttet unser Gehirn Hormone aus: im wesentlichen Noradrenalin und Kortisol. Beide Hormone beeinflussen die Funktionsfähigkeit unseres Gehirns. Bei kurzfristigen und kontrollierbaren Belastungen führt die Ausschüttung von Noradrenalin zur Stabilisierung bestehender Verbindungen von Nervenzellen. Das bedeutet, dass alle Verknüpfungen in unserem Gehirn, die zur Bewältigung der Herausforderung genutzt werden, besser ausgebaut und effektiver gemacht werden.
Wenn demgegenüber eine Stressbelastung länger anhält, wird vermehrt Kortisol produziert. Das führt dazu, dass neuronale Strukturen weniger stabil sind. Zudem wird bei chronischem Stress die Kommunikation zwischen den Nervenzellen reduziert. Chronischer Stress wirkt sich somit nachteilig auf das Gehirn aus und kann damit zur Leistungsreduzierung führen. Durch Stress entsteht im Gehirn eine Art „Wettstreit“ um die geistigen Ressourcen.
Der mentale Fokus richtet sich in einer Art Problemtrance, vorrangig auf die zu bewältigende Herausforderung, so dass die geistigen Ressourcen nicht mehr zur eigentlichen Problemlösung zur Verfügung stehen. Im Extremfall wird die gesamte geistige Kapazität auf das Problem an sich gerichtet und es kommt zum Blackout.Im Sport ist seit langem bekannt, dass Spieler unter Stress, nur ein begrenztes Repertoire ihrer Fähigkeiten abrufen können. Ihr Schuss wird beispielsweise unpräziser und sie treffen schlechtere Entscheidungen.Deshalb sollten nicht nur Spieler, sondern auch Führungskräfte und Manager lernen, ihr Stresserleben zu regulieren, um ihre beste Leistung auf den Punkt abrufen zu können.
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