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Authentisch Karriere machen – Erfolgreich ich selbst sein

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Nach einem anspruchsvollen Vortrag flüstert Ihnen Ihr Kollege zu, dass Sie das toll gemacht haben, und so souverän! Sie sind völlig überrascht, haben Sie doch selbst bemerkt, dass Ihre Stimme zwischendrin immer wieder leicht zitterte und dass Sie fortwährend mit Ihrem Kugelschreiber gespielt haben, um Ihre Nervosität loszuwerden. Wir haben es mit einem typischen Beispiel von unterschiedlicher Selbst- und Fremdwahrnehmung zu tun. Lesen Sie im folgenden Artikel mehr über das bekannte Johari-Fenster, welches das Zusammenspiel von Innen- und Außenwelt darstellt.

 

Ein  Modell,  welches  die  verschiedenen  Aspekte  unserer  Wahrnehmung  sowie  auch  unser damit zusammenhängendes Entwicklungspotential verdeutlicht, wurde bereits 1955 von den amerikanischen  Sozialpsychologen  Joseph  Luft  und  Harry  Ingham  entwickelt  und,  nach deren  Initialen,  unter  dem  Namen Johari-Fenster bekannt:

 

Dieses Analysemodell zeigt auf, welche Wahrnehmungsbereiche eine Person hat. Im Einzelnen lassen sich dazu einige interessante Aussagen treffen und hilfreiche Schlussfolgerungen ableiten.

 

 

 

Blinder  Fleck  –  was  ich  in  Bezug  auf  mich  nicht  weiß,  was  andere  jedoch  erkennen

Im Bereich des blinden Flecks befinden sich die Anteile einer Person, die ihr selbst unbewusst, wohl  aber  ihrer  Umgebung  bekannt  sind. Dazu  gehören  unter  anderem  Gewohnheiten und sogenannte „Ticks“. Ein passendes Beispiel ist die exzessive Verwendung von Füllwörtern wie  „eigentlich“,  „sozusagen“  etc.,  was  den  Sprechenden  in  der  Regel  nicht  bewusst  ist, von  anderen  aber  durchaus  –  manchmal  hinter  vorgehaltener  Hand  geäußert  –  bemerkt wird. Auch besondere, von uns selbst nicht wahrgenommene, aber von anderen registrierte Fähigkeiten, genauso wie nicht reflektierte Vorurteile, Vorlieben sowie Abneigungen finden sich in diesem Bereich. Regelmäßiges Feedback kann unseren blinden Fleck verringern und uns helfen, das, was nicht bewusst ist, in den Bereich des gesteuerten Handelns zu bringen.

 

Das  Unbewusste  –  weder  ich  noch  andere  kennen  es

Der Bereich des Unbewussten beinhaltet verborgene Talente und ungenutzte Begabungen. Er  ist  weder  uns  noch  unserem  Umfeld  bekannt.  Je  mehr  eine  Person  sich  im  Leben ausprobiert, je mehr sie in ihrer Arbeit gefördert und gefordert wird, desto kleiner wird dieser Bereich  und  umso  mehr  kann  das  vorhandene  Potential  tatsächlich  genutzt  werden.  Denn erst wenn uns dieses bewusst ist, haben wir Zugriff darauf und können es gezielt einsetzen. Praxisfälle  aus  meinem  Human  Resources-Background  lassen  sich  aus  meinen  Erfahrungen  in Development  und  Assessment  Centern  einbringen.  Dabei  ist  das  Ziel,  anhand  von  speziellen Übungen, Case Studies und Vorträgen, ausgewertet anhand der Beobachtung mehrerer Beteiligter, die Fähigkeiten und Kompetenzen eines Mitarbeiters sichtbar(er) zu machen. So kann sich zum Beispiel herausstellen, dass eine Junior Controllerin das Zeug zur Referentin Geschäftsentwicklung hat, ein Sachbearbeiter Back-Office sich hervorragend im Beschwerdemanagement macht und eine Assistentin  Marketing  die  perfekte  Besetzung  für  die  neue  Stelle  im  Veranstaltungsmanagement wäre. Es geht also darum, das herauszufiltern, was uns im Kern ausmacht, so dass wir es bewusst in  unserem  Leben  verwenden  können.

 

Das  Verborgene  –  Geheimnisse,  die  ich  für  mich  behalte

Hier haben wir es mit dem zu tun, was uns selbst gut bekannt ist und was wir – aus den verschiedensten  individuellen  Gründen  sowie  situativ  unterschiedlich  –  vor  anderen gezielt  verbergen. Eine  Geschichte  aus  dem  Arbeitsleben:  Jemand  nimmt  einen  Job  an,  der langfristig  angedacht  ist,  hat  vor  dem  Vorstellungsgespräch  aber  bereits  die  Flugtickets  für  seine in  neun  Monaten  anstehende  Weltreise  über  drei  Monate  gebucht.  Anders  als  im  Freundeskreis wird  hier  die  große  Reise  sicherlich  nicht  Bestandteil  des  Gesprächs,  sondern  im  Gegenteil  eher bewusst  verschwiegen  werden. Auch  viele  persönliche  Themen  fallen  in  diesen  Bereich,  der naturgemäß  umso  größer  ist,  je  weniger  wir  von  uns  selbst  zeigen  wollen.  Wir  können davon ausgehen: Je größer dieses Feld ist, umso weniger authentisch werden wir im Umgang und im Kontakt mit anderen sein.Denn anstatt uns zu 100% in die Gesprächssituation einbringen  zu  können,  wird  immer  ein  Teil  unserer  Energie  dafür  benötigt,  unser(e) Geheimnis(se)  für  uns  zu  behalten. In  einer  Bewerbungssituation  kann  übrigens  genau  dieser  geheimgehaltene  Bereich  für die  Interviewenden  von  besonderer  Bedeutung  sein.

In  einem  Auswahlprozess  möchte der  zukünftige  Arbeitgeber  schließlich  herausfinden,  ob  der  Kandidat  auf  die ausgeschriebene  Stelle  passt  und  sich  nicht  nur  so  präsentiert,  wie  er  gerne  wirken möchte. Gezielte  Fragetechniken,  der  Aufbau  von  Vertrauen  und  das  Herstellen  einer entspannten  Gesprächsatmosphäre  können  in  einem  gut  geführten  Interview  dann  leicht dazu führen, dass uns das ein oder andere „Geheimnis“, ganz entgegen unsereren Absichten, am  Ende  doch  über  die  Lippen  geht.

 

Der  Bereich  des  freien  Handelns  –  Sie  als  öffentliche  Person

Die  Ebene  des  freien  Handelns  ist sowohl  der  Person  selbst  als  auch  ihrer  Umgebung bekannt. Hier  zeigen  sich  die  öffentlichen  Anteile  eines  Menschen,  wie  das,  was  wir  in Social-Media-Plattformen  über  uns  selbst  mitteilen.  Aber  auch  wenn  Sie  einen  Marathon gelaufen  sind,  werden  Ihre  Ergebnisse  veröffentlicht.  Das  heißt:  Alles,  was  Sie  von  sich zeigen  und  was  über  Sie  bekannt  wird,  gehört  in  diesen  Bereich.

 

Wir können davon ausgehen, dass wir in diesem Bereich frei und unbelastet sind,  weil wir  nichts  zu  verbergen  haben  und  uns  unsere  Wünsche,  Eigenarten  und  Verhaltensweisen  bewusst  sind.  Es  handelt  sich  um  das,  was  wir  gerne  und  freiwillig  von  uns  zeigen.

 

 

In diesem Buch lernen Sie, wie Sie authentisch Karriere machen, laden Sie es sich herunter und nutzen Sie es als Hilfestellung auf dem Weg nach oben.