Hauptsache Teamarbeit? Wie Sie die Risiken von Teamarbeit minimieren und die Chancen in einer neuen Welt der Arbeit nutzen können
Teamarbeit liegt nach wie vor im Trend und der Begriff Team wird in Unternehmen mittlerweile sehr inflationär gebraucht. Und ja: Teamarbeit hat viele Vorteile, aber genauso kann Teamarbeit sehr anstrengend sein, eine negative Dynamik erzeugen und sogar Leistung mindern.
Dieser Blog wurde von dem Autorin Nicola Gragert geschrieben.
Was sind Ihre ersten Gedanken, wenn Sie an Teamarbeit denken? Welche Erfahrungen haben Sie mit der Arbeit im Team gemacht?
Überwiegt das gute Gefühl, mit anderen gemeinsam und motiviert ein Ziel zu verfolgen, indem jeder seinen Stärken entsprechend einen Beitrag leistet? Oder das dumpfe, unangenehme Gefühl, z. B. von nicht enden wollenden Teamrunden, in denen viel gesprochen und wenig geklärt wird? Eventuell ist es auch von allem etwas?
Vom ungeklärten Konflikt ins Drama – ein nicht zu unterschätzender Risikofaktor von Teamarbeit
Die Gründe, warum Teamarbeit anstrengend werden kann, sind vielfältig. Es gibt unzählige Faktoren, die in Teams zu destruktiven Auseinandersetzungen und ins Drama führen können. Scheinbar unvereinbare Persönlichkeiten und Einstellungen, zu wenig Kommunikation, erlebte Ungerechtigkeiten, Abhängigkeiten oder Kämpfe um Macht und Zuständigkeiten sind nur einige von vielen Ursachen.
Ungelöste Konflikte lähmen und binden Zeit, Geld und menschliche Ressourcen, und können letztendlich zu einem Stillstand in der Zusammenarbeit führen.
Um die Risiken der Teamarbeit zu minimieren, besteht die Kunst darin, Konflikte nicht zu vermeiden, sondern sie offen und ehrlich auszutragen. Allerdings wollen die meisten Menschen keinen Streit und keine Unstimmigkeiten in ihrem Unternehmen haben. Keine Querulanten, die für Missstimmung oder sonstige Schwierigkeiten sorgen. Unter guter Teamarbeit wird somit oft ein harmonisches Miteinander verstanden. Nachvollziehbar und gefährlich zugleich – zumindest, wenn dabei der Wunsch nach Harmonie zu groß wird.
Spricht man von Teamfähigkeit, sollte man genau überlegen, was man damit meint. Konform sein oder das Bedürfnis nach Einzigartigkeit leben? Ständige Harmonie oder innovative Weiterentwicklungen? Das eine schließt das andere oft aus.
Was können Führungskräfte tun, um die Chancen der Zusammenarbeit in einer neuen Welt der Arbeit zu nutzen?
In einer neuen Welt der Arbeit und den Zeiten der Digitalisierung wird sich die Teamarbeit verändern (müssen). Neben dem Wir braucht es die Individualität – und vor allen Dingen emotional eigenverantwortliche Menschen.
Führungskräfte können durch ihre Vorbildfunktion in besonderer Weise ein Betriebsklima prägen, welches eine gesunde Balance zwischen ICH und WIR ermöglicht. Damit das gelingt, brauchen Führungskräfte neben ihrer Fachkompetenz vor allen Dingen personale und soziale Kompetenzen. Bei der Steuerung von Teamprozessen geht es verstärkt um die soften Faktoren, die eine Persönlichkeit mitbringen sollte, damit die Zusammenarbeit gelingt und die Mitarbeitenden so eingesetzt werden, dass sie ihre Fähigkeiten und Talente einbringen und bestenfalls weiter entfalten können.
Unabhängig davon, welches Modell oder welche Führungsstile zur Orientierung gewählt werden, wird die Selbstwertorientierung in der Führung zukünftig eine sehr zentrale Bedeutung haben. Inwieweit sich zum Beispiel eine Führungskraft den Mitarbeitenden gegenüber flexibel und situationsangemessen verhalten kann, steht im engen Zusammenhang mit dem Selbstwertgefühl der Führungskraft.
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