In Bildern Denken
Mit den richtigen Lerntechniken lernen Sie nicht nur mehr, sondern auch mit Freude. Erfahren Sie im unteren Artikel wie Sie anhand von mentalen Bildern das Lernen leichter gestalten können.
Die Grundlage des Lernens sind Verknüpfungen. Diese bilden sich ständig neu, wenn Nervenzellen gleichzeitig „aktiv“ sind (vgl. Kapitel 2). Die grundlegende Idee der Gedächtnistechniken ist es, andere Gehirnbereiche beim Lernen von Informationen zu aktivieren. Dadurch sind mehr Verknüpfungen vorhanden und somit mehr Potential, dass der Inhalt behalten wird. Der beste bekannte Weg dies zu erreichen sind mentale Bilder. Fantasie und Vorstellungskraft unterstützen enorm beim Lernen.
Mentale Bilder
Bilder! Damit kann unser Gedächtnis etwas anfangen. Und das Tolle ist: Unser Gehirn kann Bilder entstehen lassen. Wir können uns Bilder ausdenken, visualisieren, etwas „vor dem inneren Auge sehen“. Wir können diese Bilder auch manipulieren, verändern und variieren. Und wir können sie uns sehr gut merken.
Haben Sie an dieser Stelle die Sorge, dass Ihr Vorstellungsvermögen nicht ausreichend sein könnte? Das wäre absolut unbegründet! Auch wenn es untrainiert ist, weil es oft seit Jahren nicht mehr benutzt wurde, ist es trotzdem da. Es geht auch nicht darum, Bilder wie Fotos vor dem inneren Auge zu sehen. Mit Bildern ist hier die Vorstellung an ausgedachte Situationen gemeint. Dazu gehört der visuelle Eindruck, aber auch alle anderen Sinne.
Übung:
Stellen Sie sich bitte ein grünes Känguru vor. Versuchen Sie es „zu sehen“. Beantworten
Sie für sich folgende Fragen:
- Welche Bewegungen macht es? Was tut es?
- Wo ist es?
- Wie riecht es?
- Wie fühlt es sich an?
- Welche Gefühle löst es in Ihnen aus? Angst? Neugierde?
Wie groß ist es?
- Können Sie die ungewöhnliche grüne Farbe des Fells sehen?
All das gehört zu den „Bildern“ von denen in diesem Zusammenhang die Rede ist mit dazu. Versuchen Sie die gleiche Übung nun bitte nochmals mit geschlossenen Augen.
Bitte lassen Sie sich an dieser Stelle etwas Zeit für diese Übung und denken wirklich über das Bild nach, einmal mit geschlossenen und einmal mit geöffneten Augen.
Wie gut hat das funktioniert? Selbst wenn Sie den Eindruck hatten gar nichts „zu sehen“, ist das kein Problem. Sie haben ja trotzdem an die Situation gedacht. Und das führt bereits zu der zusätzlichen Aktivierung in vielen Bereichen Ihres Gehirns. Natürlich spielt hier auch Übung eine Rolle. Vielleicht ging es noch ganz gut an das Känguru zu denken, aber die Farbe grün war nicht dabei. Weil Ihre Vorstellung generell eher farblos war, oder weil sich Ihr Gehirn sträubt etwas so bizarres vorzustellen.
Kinder haben gar kein Problem damit sich unwirkliche Szenen lebhaft vorzustellen, aber mit Schule, Studium und Beruf wird die Fantasie oft immer weniger eingesetzt. Da ist es ganz normal, dass diese aus der Übung ist. Hinzu kommt, dass es unterschiedliche Typen gibt. Manche sind sehr visuell und können Vorstellungen fast genauso lebhaft „sehen“ wie reale Dinge. Andere schaffen auch mit viel Übung nur eine vage Vorstellung Aber für den Erfolg bei der Nutzung von Gedächtnistechniken spielt das keine Rolle.