Führungsqualitäten: Wie Sie die Führungstheorie zu Ihrem Vorteil nutzen

Als Arbeitgeber wissen Sie, wie wichtig es ist, Mitarbeiter mit ausgeprägten Soft Skills einzustellen, insbesondere mit guten Führungsqualitäten. Doch vielen Arbeitgebern und Personalverantwortlichen ist unklar, was genau eine gute Führungskraft am Arbeitsplatz ausmacht. Sie haben wahrscheinlich gehört, dass effektive Führungskräfte besondere persönliche Eigenschaften und Verhaltensmerkmale besitzen, die zu ihrer Effektivität beitragen. Im Vorstellungsgespräch achten Sie bei zukünftigen Angestellten möglicherweise auf solche Charakterzüge wie emotionale Reife, Selbstvertrauen und Dynamik.

 
Allerdings zeigen gegenwärtige Führungstheorien, dass herausragende Führungskräfte diejenigen Qualitäten, die am häufigsten mit Führung in Verbindung gebracht werden, oftmals nicht besitzen. Wie sich herausstellt, können gute Mitarbeiter auch ohne vermeintlich unerlässliche Eigenschaften lernen, starke und effektive Führungskräfte zu werden.

Verlagerung des Schwerpunkts von effektiver Führung

Jüngsten Studien zufolge gibt es noch viele weitere Arten, Führung zu betrachten als die Theorien, die sich rein auf Persönlichkeitsmerkmale konzentrieren. Experten gehen inzwischen davon aus, dass Führungsverhalten erlernt werden kann und nicht auf spezifischen Eigenschaften beruht, die ein zukünftiger Mitarbeiter entweder besitzt oder nicht. Aktuelle Führungstheorien umfassen ein viel weiteres Spektrum an Grundsätzen. Demnach kommen unterschiedliche Führungsstile zur Anwendung, die auf die jeweiligen Situationen zugeschnitten sind, und die Umstände bringen oft Führungsverhalten bei Mitarbeitern zum Vorschein.

Überblick über Führungstheorien

Grundkenntnisse über Führungstheorien helfen Ihnen dabei, die richtigen Leute einzustellen und das bestmögliche Team zusammenzustellen, wodurch die Arbeit mit so wenig Drama und Verzögerungen wie möglich erledigt werden kann. Auch Projektmanager können die Führungstheorie nutzen, um ihre Performance als Leiter eines Teams zu verbessern. In älteren Theorien zu Persönlichkeitseigenschaften werden notwendige Qualitäten aufgelistet, die mit Führung in Verbindung stehen. Allerdings wurden dadurch hochqualifizierte Kandidaten oftmals ignoriert, wenn sie diese speziellen Eigenschaften nicht besaßen. Jüngste Theorien konzentrieren sich mehr auf das, was Führungskräfte tatsächlich tun, um ihre Aufgaben zu meistern.

Es bleibt Ihnen überlassen, die Führungsprinzipien zu wählen, welche für Ihr Unternehmen am sinnvollsten sind. Indem Sie sich praktische Kenntnisse über die gängigsten Theorien aneignen, können Sie die für Ihre Situation relevantesten Ansätze anwenden.
 

• Theorien zu Persönlichkeitsmerkmalen

Persönlichkeitsbezogenen Theorien zufolge beweisen Führungskräfte emotionale Reife, hohe Motivation und Dynamik, sowie kognitive Fähigkeiten. Experten wissen nunmehr, dass viele historische Führungspersönlichkeiten diese Eigenschaften nicht besaßen und dennoch effektive Führer waren.

• Kontingenztheorien

Das Grundprinzip der Kontingenz-Führungstheorien ist, dass es keinen Führungsstil gibt, der universal auf alle Situationen anwendbar ist. Die Eigenschaften der einzelnen Personen im Team sind ebenfalls entscheidend für den Ausgang des Projekts.

• Situatives Führen

Theorien mit situativem Ansatz betonen die Idee, dass Führer durch die konkreten Umstände der jeweiligen Aufgabe dazu veranlasst werden, sich auf eine bestimmte Art zu verhalten. Das gilt sowohl, wenn sie allein arbeiten, als auch, wenn sie dabei von anderen unterstützt werden, die den Weg zum Erfolg mitbeeinflussen.

• Transformationale Führung

Laut der transformationalen Führungstheorie inspiriert eine starke Führungskraft ihre Mitarbeiter, indem sie die Bedeutung der zu erledigenden Aufgabe hervorhebt. Wird die Aufgabe von den Teammitgliedern als wichtig erachtet, kann der Teamleiter das Team so zu einer guten Performance motivieren.

Grundprinzipien von Führung

Aktuellen Führungstheorien zufolge bringen gute Führungspersonen die Projektziele mit den Interessen der Teammitglieder in Einklang. Um die Bedeutung dieser gegensätzlichen Theorien zu verstehen, ist es wichtig, die Beziehung zwischen der Führungskraft und dem Team zu kennen, sowie die Bandbreite an Führungsstilen und das Ausmaß, in dem die Teammitglieder sich Gehör verschaffen können. Projektmanager sollten sicherstellen, dass die Mitarbeiter des Teams vom Projekt überzeugt sind und sich dementsprechend engagieren, um das beste Resultat zu erhalten.

Führungstheorien befassen sich auch eingehend mit der Fähigkeit des Projektmanagers, die Aufgabe zu erklären, den Teammitgliedern während des Projekts Feedback zu geben und möglicherweise auftretende Schwierigkeiten zu lösen, sodass das Projekt umgehend und mit Erfolg vorangebracht wird. Einige Theorien unterstreichen die Wichtigkeit davon, Teammitglieder das tun zu lassen, was sie am besten können, während andere eine zielorientiertere, autoritärere Herangehensweise befürworten.

Aus einer anderen Perspektive betrachtet, listet die Theorie von Zenger & Folkman Führungsfehler auf, die dem Erfolg eines Projekts im Wege stehen können. Gemäß dieser Theorie sollen Führungspersonen darin bestärkt werden, ihr eigenes Verhalten zu analysieren und zu prüfen, ob sie sich gegen neue Ideen sträuben, ein schlechtes Urteilsvermögen an den Tag legen oder nicht in der Lage sind, die Fähigkeiten von Teammitgliedern adäquat zu fördern.

Die Bedeutung von Führungstheorien

Für Arbeitgeber ist das Verstehen grundlegender Führungsprinzipien entscheidend, um geeignete Leute einzustellen und ihnen die passenden Rollen zu übertragen. Sich mit Führungsprinzipien zu befassen, kann auch Projektmanagern und anderen dabei helfen, ihre Führungsqualitäten zu verbessern. Der Lohn sind reibungslos verlaufende Projekte, die in einem akzeptablen Zeitrahmen erfolgreich abgeschlossen werden.

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