Sie wollen sich selbstständig machen? So starten Sie richtig!
Bevor der Existenzgründer den Weg in die Selbständigkeit beschreitet, beschäftigen ihn viele Gedanken um dieses Thema. Meist beginnt alles mit einer Idee. Aber wie soll man daraus ein Business begründen? Warum schaffen es die einen und warum scheitern andere? Reichen die finanziellen Mittel für den Start? Wo bekommt man fundierte Hilfe?
All das sind Fragen, die den potenziellen Existenzgründer am Anfang bewegen. Es gilt, darauf die richtigen Antworten zu finden. Einige Anregungen dazu finden Sie in diesem Artikel. Was es für Existenzgründer besonders am Anfang zu bedenken gibt, erklärt Ihnen der Unternehmensberater und Coach Ronald Lehnert.
Demografische und statistische Fakten
Nach einer Befragung haben nur ca. 4 Prozent der berufsfähigen Bevölkerung ein Unternehmen (gewerblich oder freiberuflich) gegründet bzw. beabsichtigen, eines zu gründen. Dabei sind auch Inhaber und Geschäftsführer von Unternehmen betrachtet worden, welche noch nicht länger als dreieinhalb Jahre in dieser Rolle waren.
Aus meiner Sicht nicht so toll ist, dass der Anteil der 18- bis 24-jährigen Gründerinnen und Gründer dramatisch niedrig ist. Ich finde, dass gerade die Jüngeren oft die interessantesten Ideen haben, weil sie die Umgebung noch mit einer gewissen Naivität betrachten. Allerdings scheinen das Sicherheitsdenken und das Werben der etablierten Unternehmen um Fachkräfte doch attraktiver zu sein, als eine unternehmerische Selbständigkeit. Viele sehen bei sich auch nicht die Fähigkeiten, welches sie einem Unternehmer zuschreiben und Angst vor dem Scheitern.
Weiterhin ist zu beobachten, dass es noch immer mehr Gründer als Gründerinnen gibt. Die Tendenz geht zwar in dieser Hinsicht in Richtung einer ausgeglichenen Statistik, jedoch sind die Unterschiede noch groß. Hier nehmen die östlichen Bundesländer eine Vorreiterrolle ein. Dort sind es fast schon gleich viele weibliche wie männliche Existenzgründer.
Der Weg von der Geschäftsidee zum tragfähigen Konzept
Wann ist eine Geschäftsidee gut genug, um Basis für ein tragfähiges Konzept zu sein? In meinen Beratungen habe ich häufig angehende Existenzgründer am Tisch. Diese präsentieren mir sehr oft „tolle Ideen“, die doch „einfach erfolgreich sein müssen“. Meine Gesprächspartner sind von diesen Ideen meist so begeistert, dass sie alles ringsherum ausblenden. Einige dieser Geschäftsideen sind wirklich gut, es fehlt aber am konsequenten Weiterdenken, an der konzeptionellen Ausarbeitung.
Die Geschäftsidee – Bekanntes und Bestehendes anders denken
Die ideale Geschäftsidee sieht doch für viele so aus:
- Man hat einen wirklich revolutionären Einfall für ein neues Produkt oder eine Dienstleistung.
- Es wird kein, oder kaum Eigenkapital benötigt.
- Das Produkt ist schnell am Markt und besitzt dort ein gutes Alleinstellungsmerkmal, ohne dass die Idee leicht kopiert werden kann.
- Die erreichten Umsatzzahlen sind vom Start weg beachtlich und der Ertrag ist ausreichend hoch.
Von diesem Denken sollte man sich so schnell wie möglich verabschieden. Auf eine solche Idee zu warten lohnt nicht und ähnelt mehr einer Lotterie als einem erfolgreichen Unternehmertum. Vielmehr sollte das Finden einer neuen Geschäftsidee dahin gehen, dass man die Umwelt und unser Wirken darin beobachtet und hinterfragt.
- Warum sind Abläufe so, wie wir sie beobachten und nicht anders?
- Warum haben Produkte genau das Aussehen, wie wir es kennen?
Schaut man sich die Liste der erfolgreichen Existenzgründungen von „myMuesli oder „Zalando“ an, so wird man feststellen, dass es nie um wirklich neue Erzeugnisse ging, sondern nur darum, wie wir diese bislang genutzt haben.
Das wirklich Neue an den jeweiligen Geschäftsideen liegt in der Art und Weise, wie die Nutzung revolutioniert wurde. Warum soll ich ein vorkonfiguriertes Müsli essen, wenn mein Geschmack doch nicht getroffen wird? Warum soll ich viel Zeit in den Einkaufszentren der Stadt verbringen, wenn ich den Komfort beim Einkauf auch daheim haben kann?
Ich bin überzeugt, dass jeder einen in diesem Sinne realisierbaren Ansatz finden kann, wenn er sich intensiv mit einem Thema der ihn umgebenden Umwelt auseinander setzt.
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