Kommunikation im interkulturellen Umfeld – Projektmangement
Die Zahl internationaler Projekte steigt durch die Globalisierung, die Teams werden interkultureller. Was ist anders bei diesen Projekten? Worauf sollte ich als Projektmanager, Teammitglied oder Führungskraft achten?
Das Thema „Führen“ ist im Projektmanagementumfeld eine komplexe und schwierige Aufgabe. Kommunikation kann schon auf nationaler Ebene kompliziert sein, aber in einem Projekt im internationalen und interkulturellen Umfeld ist es manchmal eine fast unmögliche Aufgabe. Nehmen wir als Beispiel die Projektmeetings an dem alle Teammitglieder persönlich oder virtuell teilnehmen:
Jede Kultur, sprich jedes Teammitglied, hat bereits im Vorfeld kulturelle Erwartungen und Gewohnheiten, die berücksichtigt werden wollen:
– der US-Amerikaner will kurz informiert und unterhalten werden,
– die Deutschen legen Wert auf fundierte detaillierte Informationen,
– Franzosen verlangen förmliche Meetings mit emotionalen Frankreich-Bezug und
– für arabische Kollegen zählen primär Lebendigkeit und Rhetorik
Die meisten Probleme in der internationalen Zusammenarbeit entstehen nicht dadurch, dass die Teammitglieder und Beteiligten zu wenig voneinander wissen, sondern dass sie zu wenig Kenntnisse und Einsichten über sich selbst und die eigenen Werte, Normen, Denk-, Wahrnehmungs-, Urteils-, Verhaltensregeln und Alltagsgewohnheiten haben.
Menschen sind sich ihrer Wirkung auf Andere oft nicht bewusst –> Problem Selbstbild // Fremdbild.
So reagieren z.B. ausländische Partner oft mit Unverständnis, wenn sie an Deutschen immer wieder befremdliche Verhaltensweisen beobachten.
Was bedeutet das für Sie? Sie sollten sich vor allem über Ihre eigenen Erwartungen und Gewohnheiten im Klaren sein. Machen Sie sich Gedanken über Ihre Werte und Vorstellungen. Dann verstehen Sie eher warum es mit der Kommunikation mit Ihrem Gegenüber nicht so gut klappt und Konflikte entstehen (Sender <–> Empfänger).
Stoßen 2 Eisberge – unterschiedliche Erwartungen und Vorstellungen – aufeinander, so entstehen Konflikte. Diese Konflikte liegen zumeist im Bereich unterhalb der Wasseroberfläche:
Quelle: www.akademie-fuer-manager.de
Welche Unterschiede sind sichtbar, welche unsichtbar?
1. Bild
2. Umgang mit natürlichen Ressourcen
3. Bedarf an persönlichem Raum
4. Vorstellung zur Erziehung
5. Führungsverständnis
6. Ich-Bewusstsein
7. Urlaubsgewohnheiten
8. Fairness-Begriff
9. Verständnis von Freundschaft
10. Verständnis von Bescheidenheit
11. Literatur
12. Essgewohnheiten
13. Umgang mit der Zeit
14. Werte
15. Gesten
16. Speisen
17. Arbeitsmoral
18. Schönheitsbild
19. Musik
20. Kleidungsstil
21. Weltanschauung
22. Religiöser Glaube
23. Religiöse Rituale
24. Mimik
(Gerne können Sie mir Ihre Lösung und Einschätzung an info@adorgasolutions.de mailen.)
Es besteht eine Beziehung zwischen den Aspekten, die oberhalb der Wasseroberfläche liegen und den Aspekten unterhalb der Oberfläche. In den meisten Fällen beeinflussen die Aspekte unterhalb die oberhalb liegenden. So beeinflussen z.B. die Essgewohnheiten die Speisen oder der Glaube dessen Rituale.
Kulturelle Unterschiede haben Auswirkungen auf die Kommunikation, Arbeitseinstellungen, auf das Miteinander. Wichtig dabei ist, ich muss mein eigenes Orientierung- und Wertesystem kennen, um die anderen zu verstehen. Aber das gilt wiederum nicht nur im interkulturellen Umfeld, sondern auch im nationalen.
Kommunikation ist senden und empfangen zwischen Menschen, unabhängig von Kultur, aber abhängig von Werten und Orientierung.
Zur Autorin: Regina Mühlich ist Inhaberin des Beratungsunternehmens AdOrga Solutions. Die Managementberatung berät und unterstützt klein- und mittelständische Unternehmen aller Branchen. Die Schwerpunkte sind Datenschutz, Compliance, Qualitätsmanagement, Prozessoptimierung und Projektmanagement. Regina Mühlich ist Dozentin an der Hochschule Furtwangen, TÜV Akademie Rheinland sowie Handwerkskammer München. Lesen Sie auf bookboon.com ihr eBook “Zeitmanagement – nicht nur für Golfer“.