Schreibblockade Ade! Tipps für kreatives Schreiben!
Das Schreiben von beruflichen Texten kann von Stress, Frust und Blo¬ckaden überschattet sein. Fühlen Sie sich angesprochen? Dann werden Sie aktiv! Nehmen Sie sich Papier und einen Stift oder Ihr Notebook, und setzen Sie die folgenden Anregungen – zusammengestellt von Diplom-Kulturpädagogin Anke Fröchling Schritt für Schritt in die Tat um. Die erwünschte Wirkung: mehr Sicherheit, Können und Spaß beim beruflichen Schreiben. Worauf warten Sie!
Spaß macht kreativ
Wir sind am kreativsten, wenn wir locker, entspannt, neugierig, offen und begeistert sind. Stress, Druck, Angst, Routine oder Starre lähmen die Kreativität. Also probieren Sie etwas Neues und holen Sie sich Spaß in Ihr (Schreib-)Leben. Die folgende Liste kann Sie inspirieren:
a) Schreiben Sie mit Genuss den schlechtesten Text aller Zeiten.
b) Schnappen Sie sich Ihr Journal oder Ihr Notebook und verlassen Sie das Büro. Schreiben Sie …
- in der Kantine
- im Park
- im Café
- auf einem Bahnsteig
- am Fluss oder See oder Meer
- im Museum
- in der S-Bahn, U-Bahn oder Tram
c) Begeistern Sie Ihre Kollegen für kollektive Schreibübungen, die Spaß bringen und kreativ machen:
- gemeinsames Clustering
- gemeinsames Mindmapping
- Freies Schreiben und sich darüber austauschen
- Reißverschlusstexte schreiben und vorlesen
- Nonsens-Gedichte schreiben und vorlesen
d) Machen Sie bewusst eine Schreibpause und entspannen Sie sich, zum Beispiel so:
- Witzpause: Jeder bringt einen Witz mit und erzählt ihn.
- Machen Sie in Ihrer Mittagspause einen Spaziergang und essen Sie dabei ein leckeres Sandwich.
- Nutzen Sie Freizeiteinrichtungen Ihres Unternehmens oder regen Sie an, diese zu schaffen: Tischtennis, Darts, Billard, Kicker, etc.
Nichts, das Sie davon anspricht? Dann machen Sie sich jetzt eine eigene, persönliche Liste mit Dingen, die Ihnen Spaß bringen und setzen Sie etwas davon um!
Schreiben mit allen Sinnen
Üben Sie doch mal, beim Schreiben eines Textes möglichst viele Sinnesebenen und Sinnesein-drücke einzubeziehen. Das kann eine sehr angenehme und inspirierende Erfahrung sein, die auch Ihr berufliches Schreiben bereichert. Besonders gut funktioniert dieses „sinnliche“ Schreiben, wenn Sie es mit einer kurzen Körperentspannung verbinden.
Lenken Sie Ihre Aufmerksamkeit besonders auf Ihre Schulter-/Nackenpartie – hier sitzt oft eine ex¬plosive Mischung aus festgehaltenen Emotionen sowie körperlich bedingte Verspan¬nun¬gen durch das viele Sitzen am Computer.
Dann leiten Sie sich zu einer angenehmen Erinnerung, zu einer Situation, in der Sie sich wohlgefühlt haben. Diese Situation versuchen Sie jetzt mit allen Ihren Sinnen zu erinnern.
Im Anschluss an diese Entspannungsübung nehmen Sie sich ein paar Minuten Zeit, um Ihre Eindrücke von und während der Entspannung aufzuschreiben. Hierbei entstehen häufig sehr inten¬sive und bildhafte Texte – mit allen Sinnen geschrieben. Um leichter in den Schreibfluss zu kommen, können Sie den Satzanfang „Ich erinnere mich …“ nutzen, oder Sie hängen Ihre Assoziationen in Ketten an folgendes vorstrukturiertes Cluster:
Schreiben Sie nach Postkarten
Eine Variante davon ist beispielsweise das Schreiben nach Postkarten – geeignet sind solche, die bei Ihnen Erinnerungen wecken, eine kleine Geschichte anstoßen, sku¬rrile/ merkwürdige Karten oder solche, die einen oder mehrere Sinne besonders anspre¬chen.
Schauen Sie sich zunächst die Postkarte ganz genau an. In der anschließenden Kurz¬entspannung lenken Sie Ihre Aufmerksamkeit zurück auf das Bild, dessen Details und Atmosphäre. Nach der Entspannungsreise schreiben Sie dann einen kleinen Text zu der Post¬karte und/oder zu Ihren Gefühlen und inneren Bildern während der Entspannung.
Schreiben Sie nach Gerüchten
Ähnlich lässt sich auch der Geruchssinn ansprechen – ein spezifi¬scher Duft (zum Beispiel Espresso, Kakao, ein Gewürz oder Duftöle mit La¬vendel-, Zitronen- oder Orangenaroma) löst bei sehr vielen Menschen starke Erinnerungen und Assoziationen aus.
Schreiben Sie nach Musik
Eine entspannende und meditative Wir¬kung kann auch das assoziative Schreiben nach Musik haben. Hierfür läuft eine geeignete Instrumentalmu¬sik, und währenddessen schreiben Sie Ihre Gedanken, Ihre inneren Bilder und Empfindungen auf. Bei entsprechender Musik können sogar richtige Geschichten entstehen. Probieren Sie verschiedene Musikrichtungen aus. Leichter ist es, wenn die Musik eher ruhig und fließend ist, und wenn sie sich entwickelt.
Über die Reise durch den Körper und das Ansprechen aller Sinne kommen Sie an wesent¬lich konkretere Bilder heran. Indem Sie diese Eindrücke dann in Wörter fassen, werden sie dann auch für den Leser greif- und nachempfindbar. Diese Übungen eignen sich besonders für diejenigen, die in Berei¬chen wie beispielsweise der Werbung oder dem Journalismus schreiben.
Sollten Sie auf der Suche nach weiteren Schreibtipps sein, können Sie sich Fröchlings kostenloses eBook „Kreative Schreibtechniken für den Beruf„ herunterladen.