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Mediation: Eine 4-Schritte-Methode, um jeden Konflikt zu lösen – Teil 1

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Erfahren Sie, warum hervorragende Mediationskompetenz für eine erfolgreiche Führung unabdinglich ist

Ein Mediator ist eine neutrale und unabhängige dritte Person, die auf der Suche nach einer alternativen Konfliktlösung als Vermittlungsinstanz fungiert. Tatsächlich ist es schon ein guter erster Schritt, die Betreffenden zu einem Gespräch zu bewegen, doch es erfordert sämtliches Geschick eines erfahrenen Mediators, um die Parteien zu einer Einigung zu bringen.

 

Der professionelle Wirtschaftsmediator

Da die völlige Unvoreingenommenheit des Mediators ein wesentlicher Bestandteil ist, ergibt es meistens Sinn, einen Außenstehenden zu engagieren, jemanden, der nicht in die internen Betriebsabläufe und die Beziehungsdynamik des Unternehmens eingeweiht ist.

Dies sind einige der Vorteile von Konfliktmediation:

– Schnell (ein Tag oder sogar ein paar Stunden können ausreichend sein)
– Kostengünstig (keine Anwaltskosten, marginaler Produktivitätsverlust)
– Freiwillig (die Parteien können die Verhandlung jederzeit verlassen)
– Vertraulich (im Gegensatz zu einem Gerichtsverfahren, das öffentlich ist)
– Erfolgreich in über 80 % der Fälle (UK Mediation Audit 2014)
– Win-Win-Lösungen (es gibt keine Verlierer, da es gemeinsam vereinbart wird)
– die Parteien finden selbst eine Lösung (der Mediator ist lediglich vermittelnd tätig)

Mehr Informationen dazu finden Sie auf der Webseite des Bundesverband Mediation.

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Die vermittelnde Führungskraft

In manchen Fällen ist hingegen ein anderes Szenario denkbar: Eine Führungskraft im Unternehmen kann einen Konflikt zwischen Managern schlichten, die ihr nicht sonderlich nahe stehen. Angenommen die Global Sales und Marketing Direktoren eines großen Konsumgüterkonzerns liegen aufgrund ihrer persönlichen Interpretationen der Unternehmensstrategie für den südostasiatischen Markt miteinander im Clinch. Dies hat zur Folge, dass die lokalen Teams verwirrende Informationen erhalten und Vertriebspartnern und Konsumenten unklare Nachrichten senden. Die Umsätze gehen zurück und die gesamte Organisation muss für diesen kostspieligen persönlichen Konflikt die Suppe auslöffeln. Wenn diese Situation nicht sorgfältig gehandhabt wird, können sich die Emotionen verschärfen und das, was als bloße Meinungsverschiedenheit begann, wird sukzessive zu einem totalen Krieg.

Eine Führungskraft kann interne Mediation leisten, wenn:

– es keine Bindungen zu einer der Parteien gibt
– sie von den Aspekten der Streitfalls weit genug entfernt ist
– beide Parteien ihre Vermittlerrolle akzeptieren
– sie die Grundausbildung in Wirtschaftsmediation absolviert hat
– sie aktiv zuhören, offene Fragen stellen und paraphrasieren kann
– sie sehr viel Einfühlungsvermögen besitzt
– sie eine außergewöhnlich hohe emotionale Intelligenz aufweist
– sie die Fähigkeit mitbringt, gleichzeitig involviert und distanziert sein zu können

1. Schritt – Vertrauensbildung

Eine vermittelnde Führungskraft sollte zuallererst das Vertrauen beider Parteien erwecken, damit sie als vertrauenswürdige, neutrale dritte Person anerkannt wird. Um das zu erreichen, sollte sie jeden Einzelnen herzlich begrüßen und eine geeignete Sitzordnung in einem angenehmen Rahmen organisieren. Dann hält sie eine Eröffnungsrede, in der sie auf ruhige und klare Weise ihre Rolle und die Regeln der Mediation erklärt. Ein wichtiger Punkt an dieser Stelle ist es, den Parteien zu versichern, dass sie gleich behandelt werden und dass sie beide genügend Zeit haben werden, ihre Meinung zu äußern.

Tipp: Zögern Sie nicht, die Parteien für ihre Anwesenheit zu loben.

Anfangs wird es Ausdrücke von Animositäten geben, wenn jede Partei ihre Sicht der Dinge schildert; man bezeichnet dies im Mediatoren-Jargon als „Theaterdonner“. Das ist in Ordnung, denn der Mediator wird seine ersten Stichworte aus den emotionalen Informationen ableiten, die er in diesen Gefühlsausbrüchen sammeln kann. Sobald die Parteien damit fertig sind, ihre persönlichen Ansichten zum Konflikt darzulegen, paraphrasiert der Mediator so genau wie möglich, was jeder gesagt hat und nimmt sich dafür so viel Zeit wie nötig. Das erlaubt es allen Beteiligten, ihre eigenen Aussagen, aber auch die der gegnerischen Partei von einer anderen Person zu hören und zeigt, dass sie vom Mediator verstanden werden.

Fortsetzung folgt…

Über den Autor: Julian Jencquel ist ein staatlich geprüfter Coach und Wirtschaftsmediator mit langjähriger internationaler Erfahrung in Europa und Südamerika und lebt in Paris. Er spricht fünf Sprachen fließend und ist auf Konflikte spezialisiert, die in multinationalen Unternehmen auftreten. Er ist der Gründer von Jencquel Consulting, www.jencquelconsulting.com. Er hat das französische eBook „L’intelligence émotionnelle en leadership“ für Bookboon verfasst.

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