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Die 5 Spielregeln der „Neuen Führung im 21. Jahrhundert“

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Dieser Artikel wurde geschrieben von dem Autor des eBooks „Unterstützende Führung“

Ein guter Chef muss die Tore nicht selbst schießen, sondern versteht sich als „Trainer einer Mannschaft“, mit der er die „Spielregeln und Meilensteine“ vereinbart, und jeden Einzelnen auf die herausfordernde „Reise des Unternehmens“ mitnimmt. Entscheidend für den Erfolg der Reise ist jedoch, dass der „Mitspieler“ adäquat qualifiziert + trainiert + motiviert ist, die entscheidenden Tore auch zu schießen, bzw. die besten Ideen / Lösungen für den Kunden, das Unternehmen und die Umwelt zu realisieren. Wobei er das Zusammenspiel der Mannschaft „lesen“ (wahrnehmen + bewerten + verbessern) kann und immer wieder von neuem trainiert.

Dabei ist darauf zu achten, dass der „Ball flach gehalten wird“, denn wer die Bodenhaftung verliert, verzweifelt bald an den Schwierigkeiten des Alltags. Strukturierte Projekt- und Prozessarbeit dienen dabei als Grundlage für die (auch wechselnde) Mannschaftsbildung. Leistung, Motivation und Gesundheit der Mitarbeitenden wird durch das Verhalten der Führungskraft stark beeinflusst. Die tägliche, mentale Führungsherausforderung liegt dabei in der Gestaltung der Beziehung zu den unterschiedlichen Persönlichkeiten des Teams.

Nur wenn gemeinsamesinterdisziplinäres Lernen + mentale Fitness in der Aus- und Weiterbildung verankert sind, können gute Zusammen- und Kundenarbeit aufrechterhalten und Veränderungen erfolgreich umgesetzt werden. Wie Sie diese Führungsherausforderungen meistern, erklärt Ihnen im Folgenden Prof. Günther H. Schust, Gastdozent für Leadership-, Personal-, Projekt- und Innovationsmanagement an verschiedenen Hochschulen und Seniorpartner der IHH International Head Hunters (München).

 

Mentale (geistige) Fitness ist aber – auf Dauer – nur mit körperlicher Fitness möglich!

Daher sollten Betriebe und Organisationen ihre Trainingsprogramme um wichtige Inhalte erweitern, wie z.B.: Aus Fehlern lernen, Empathie, Drogen-, Medienmissbrauch, Ernährungslehre, Krebsvorsorge, Stressbewältigung und Aufmerksamkeitsstörungen, Selbst- und Zeitmanagement, Suchtprävention, gute Umgangsformen und – natürlich auch um den Mannschaftssport.

Dabei achten sie darauf, dass mindestens fünf Spielregeln eingehalten werden:

 

Spielregel 1: Mitarbeiter-Dialog

= Probleme, die das Spiel entscheiden können, zur Sprache bringen und lösen

Um die eingefahrenen Verhaltens-, Denk- und Spielweisen der Menschen zu ändern, muss ein ständiger, motivierender Dialog und ein zielorientiertes (Fitness-)Training geleistet werden, den Mitarbeiter wollen sich selbst einbringen und auf dem Weg zum Ziel mitgenommen werden. Es geht darum, den Mitarbeiter für diese Ziele / gewünschten Ergebnisse und / oder Visionen zu begeistern. Ehrlichkeit, Offenheit, Bestimmtheit und konstruktives Feedback sind die Schlüssel dazu. Wenn man etwas Großes erreichen will, ist der Mitarbeiter auch bereit Überdurchschnittliches zu leisten.

 

Spielregel 2: Selbstmanagement

= Das ganze Team muss korrekt (also nicht falsch!) spielen

Es gibt nur einen Weg um den Innovationsvorsprung vor den Wettbewerbern aufrecht erhalten zu können: Das Etablieren eines Erneuerungsprozesses, der auf Abkehr von Befehlsdenken und dem Ausbau des gegenseitigen Vertrauens basiert. Ohne Vertrauen und Verlässlichkeit der TOP-Führer geht es nicht. „Mit mal rein in die Kartoffeln – mal raus aus den Kartoffeln“ – können keine ZIELE erfolgreich gemeistert werden! COOL spielen heißt hier:

C = Clearing: Sich im Klaren sein (to get clear), was man erreichen will (ZIEL) Was ist davon sehr wichtig (Prio’s setzen!). Formulieren Sie die Gesamtaufgabe / das Thema / Problem / ZIEL (Ergebnis) realistisch und schriftlich.

O = Ordnen: Zerlege die Gesamtaufgabe in Meilensteine. Diese müssen erreicht und kontrolliert werden, bevor man den nächsten Spielzug macht.

O = Organisieren: Mache ich alles selbst oder suche ich mir Leute, die mich dabei unterstützen. Ich erledige meine Aufgaben sehr gut und kontrolliere das Ergebnis. Erst wenn ich Mein ZIEL zwischen 80-100% erreicht habe, kann ich sagen, dass ich erfolgreich bin.

LLösen + Lernen + Ändern. Das Thema/Problem ist wirklich wie geplant abzuschließen/lösen und aus dem richtig und falsch Gemachten wird entsprechend gelernt + geändert. Denn weiterentwickeln und wachsen (d.h. Lernen) tun wir nur an unseren Fehlern und erfolgreich gelösten Veränderungen und Herausforderungen!

 

Spielregel 3: Unterstützende Führung

= Mitarbeiter zur TOP- Leistung führen + unterstützen

Das Verhalten der Führungskraft entscheidet letztendlich immer, ob das Unternehmen / die Organisation Mit- oder Gegen-Arbeiter hat! Besonders wichtig ist dabei die Erzeugung eines motivierenden und werteorientierten Klimas, das konstruktiv und anerkennend auf die Leistung der Mitarbeiter / Führungskräfte wirkt. Permanentes Dazulernen aus (Projekt-)Aufgaben wird plötzlich für alle das Ziel jeder Tätigkeit. Auch in Familien wäre dieses Prinzip willkommen, da nur noch jede zweite Ehe / Partnerschaft länger als fünf Jahre andauert.

Wenn Interessen und Kompetenzen von Mitarbeitern so eingesetzt werden, dass dabei der größtmögliche Wirkungsgrad erzielt wird, profitiert sowohl das Unternehmen als auch der Spieler selbst. Die Leistung (das WOLLEN und das KÖNNEN) wird dabei durch einen halbjährigen Performancereport hinterfragt. Under Performer werden in allen Organisationseinheiten besser identifiziert, „an die Hand“ genommen und unterstützt. Jeder Performer erhält für sich Fitness- und Entwicklungsanregungen, so dass daraus für alle eine WINWIN Situation entsteht.

 

Spielregel 4: Systematisches Projektmanagement realisieren

= Intelligentes (Zusammen-) Arbeiten 

Entscheidend ist, dass Führungskräfte auf gleicher Augenhöhe stehen und konstruktives (aber nicht abwertendes!) Feedback anwenden können. Für ein solches Verhalten muss, neben den oben beschriebenen Regeln, auch ein Wertekanon bei der Verfolgung der gemeinsamen Ziele gelebt werden. Konflikte werden dabei nicht mehr „unter den Teppich gekehrt“, sondern aufgelöst und in positive Energie und Emotionen (Produktivität und Handeln) umgewandelt. Intrigante und statusorientierte Verhaltensweisen werden unterbunden und wenn notwendig sanktioniert.

 

Spielregel 5: Investition in die Persönlichkeitsentwicklung

= Jährliche Schulung und Entwicklung von Key-skills (mit Führungsschein für Führungskräfte)

Die jüngere Generation wird dafür zahlen, was heute die Führung ängstlich versäumt und verhindert. Notwendige Reformen sind dabei nur Reförmchen. Hohe Preisnachlässe und Kosten für Fusionen, Produkt- und Dienstleistungsinnovationen lassen immer weniger Raum für Investitionen in dringend notwendige, umweltgerechte Produkte/Dienste.

Unternehmen sollten sich daher mehr und mehr mit einer öko-sozialen Denkweise auseinander setzen und vor allem in die permanente Persönlichkeitsentwicklung aller Schlüsselarbeiter im Unternehmen investieren – bei der es nur Gewinner gibt. Erst dann werden Sie lernen ganzheitlich zu denken, sich und andere und unseren Planeten zu respektieren und „grünes Wachstum“ anzustreben.

Damit Erneuerungs- und Wachstumspotentiale erkannt + entfaltet werden können, müssen die Betriebe und Organisationen einen (virtuellen) Campus für Wissen + Innovation schaffen, auf dem Führungs- und Fachkräfte situativ – wie im (Leistungs-) Sport – für das Gefühl der Spiel- undLösungsfähigkeit qualifiziert und trainiert werden, damit sie die enormen Veränderungs- und Wachstumspotentiale antizipieren + entfalten können. Erwerb und Anwendung von Wissen werden dabei parallel bewältigt, wobei der Schwerpunkt auf der Schulung der Key-skills, wie Beziehungs-, Change-, Innovations- und Kulturkompetenz liegt.

Ziele, Lösungen und Maßnahmen zur Realisierung von den Mitarbeitern selbst erarbeiten lassen, flankiert von Wertschätzung und konstruktivem Feedback, ist der eigentliche Paradigmenwechsel: Die Führung als unterstützenden Dienstleistungsprozess zu verstehen und zu leben.

 

Sollten Sie an weiterem Führungskräfte-Wissen interessiert sein, können Sie Schusts kostenloses eBuch „Unterstützende Führung – Die neue Rolle der Führungskraft im 21.Jahrhundert“ auf bookboon.com herunterladen.

Dieses Buch wurde von der Uni St. Gallen (Schweiz) als das beste Führungsbuch ausgezeichnet, das in den letzten Jahren erschienen ist. Empfehlen Sie es bitte weiter.

Unterstützende Führung