Gedächtnistechniken: Kennen Sie die Geschichtenmethode?
Im Alltag gibt es so viele Zahlen, die man behalten muss: von Kontodaten zu Telefonnummern, PINs und anderen Codes. Zwar nimmt uns die moderne Technik mit Computern und Smartphones die meiste Arbeit ab, doch bestimmte Zahlen wie PINs und Passwörter sollte man nicht notieren. Und es ist sinnvoll, Konto- und Kreditkartennummern auswendig zu wissen – nicht zuletzt, wenn Sie sie bei Verlust sperren lassen wollen. Mit der folgenden Gedächtnistechnik sind auch längere Zahlenreihen kein Problem mehr!
Weshalb kann man sich Zahlen so schlecht merken?
Das liegt im Wesentlichen daran, dass Zahlen nicht bildhaft genug sind, um sie gut miteinander zu verknüpfen. Zahlen sind abstrakte Symbole, die für das Gehirn nicht leicht zu behalten sind. Damit wir uns Zahlen gut merken können, müssen wir sie daher in Bilder umwandeln.
Eine Methode, um das zu tun, ist es, geeignete Bilder zu suchen, die für die Zahlen stehen. Die einfachen Systeme basieren darauf, den Zahlen von 0 bis 9 Bilder zuzuordnen. Für die meisten Zwecke reicht das schon völlig aus.
Gedächtnistechnik: Zahlen in Bilder umwandeln
Es gibt verschiedene Varianten, wie Sie Bilder finden können – über Begriffe, die sich reimen, die eine inhaltliche Bedeutung haben oder ähnlich aussehen. Wonach Sie sich richten, ist egal. Es ist nur wichtig, dass Sie sich die Bilder einprägen und darauf zurückgreifen können, wenn Sie sich Zahlen merken.
Folgende zehn Bilder für die zehn Ziffern sind zu empfehlen:
0 = Ring. Die 0 sieht so ähnlich aus wie ein Ring.
1 = Kerze. Die 1 ähnelt optisch einer Kerze.
2 = Schwan. Die 2 sieht einem Schwan ähnlich.
3 = Gabel. Eine Gabel hat 3 Spitzen.
4 = Auto. Das Auto besitzt 4 Räder
5 = Hand. Die Hand hat 5 Finger.
6 = Würfel. Der Würfel hat 6 Seiten.
7 = Sense. Die 7 sieht aus wie die Sense mit Griff und Klinge.
8 = Schneemann. 8. Auch aufgrund des Aussehens.
9 = Blume. Die 9 hat unten eine lange Linie, der Stängel, und oben etwas Rundes, die Blüte.
Um sich nun Zahlen einzuprägen, haben Sie zwei Optionen. Sie können sich entweder eine Geschichte mit den Bildern ausdenken oder die Routenmethode verwenden. Beide ermöglichen es Ihnen, sich Bilder in der richtigen Reihenfolge zu merken – das funktioniert selbst bei langen Zahlenfolgen.
Beispiel: Geschichtenmethode
Diese Methode eignet sich besonders für PINs, Telefon- oder Kartennummern. Die Zahl ist nicht allzu lang und Sie haben ausreichend Zeit, sich diese zu merken. Überlegen Sie sich mithilfe der Bilder (siehe obige Empfehlung) eine Handlung. Beginnen Sie Ihre Geschichte immer bei der jeweiligen Karte, Person oder Firma, der diese Nummer gehört.
Angenommen, Sie möchten sich die PIN-Nummer 8714 merken, könnte das so aussehen:
Gerade stehen Sie im Laden und wollen mit Ihrer Kreditkarte zahlen, da platzt plötzlich ein Schneemann (8) herein, der eine Sense (7) schwingt. Sie versuchen, ihn sich mittels einer Kerze (1) vom Leibe zu halten, aber sie brennt nicht. Also rennen Sie schnell in die Tiefgarage, um mit Ihrem Auto (4) zu entkommen.
Nach diesem Prinzip ist es ganz einfach möglich, sich auch deutlich längere Nummern zu merken. Auch hier ist es wichtig, sich die Geschichte so gut wie möglich vor Ihrem inneren Auge vorzustellen. Gehen Sie den Ablauf zweimal durch und versuchen Sie ihn dann selbst aus Ihrer Erinnerung zu rekonstruieren.
Übrigens:
Absurde Geschichten prägt man sich leichter ein als solche, die ganz logisch und banal sind – also lassen Sie Ihrer Kreativität freien Lauf und spinnen Sie sich eine merkwürdige Geschichte zusammen. Viel Spaß dabei!
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