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Bookboon: Die Attacke des Buch-Revoluzzers

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Beim Bookboon Verlag ist immer ganz schön was los. Dass wir kostenlose Studienbücher für Studenten in sieben Sprachen anbieten wissen Sie sicher schon und möglicherweise haben Sie auch schon das eine oder andere unserer Business eBooks gelesen mit praktischen Tipps zu den Themen persönliche Entwicklung, Management, Personalwesen und vielem mehr. Daher wollen wir Ihnen auch diesen Artikel zur Revolution, die Bookboon in Deutschland ausgelöst hat, der vor kurzem im Handelsblatt erschienen ist, nicht vorenthalten. Viel Spaß beim Lesen!

Die Attacke des Buch-Revoluzzers

Der E-Book-Verlag Bookboon mischt die Branche auf – er verschenkt Titel.

Thomas Buus Madsen verteilt keine Pamphlete. Dennoch will der 36-jährige Däne, der sein Büro im Londoner Finanzdistrikt Canary Wharf aufgeschlagen hat, nichts weniger lostreten als eine Revolution. Der Umsturz, den der Däne plant, gilt allerdings nicht der Politik, sondern einer anderen jahrhundertealten Institution: dem Buchhandel. Denn der Mitbegründer und Geschäftsführer des E-Book-Hauses Bookboon, den Madsen 2005 zusammen mit seinem Bruder Kristian aus dem elterlichen Verlag aufbaute, verlegt zwar inzwischen Tausende von Büchern, und Schriften im Jahr, aber ein entscheidendes Detail fehlt allen seinen Publikationen: das Preisschild.

Alles zu verschenken. Das Verlagshaus aus Dänemark hat sich auf kostenlose Studien- und Business-Bücher im PDF-Format spezialisiert. Finanziert wird das Gratis-Angebot durch Werbeanzeigen, die auf jeder vierten Seite in den Büchern erscheinen. Leser zahlen nichts, müssen aber mit dem Inhalt angepasster Reklame leben. In erster Linie richten sich die Bookboon-Bücher an Studenten aus den Studienrichtungen IT, Wirtschafts- oder Ingenieurwissenschaften. „Wir erwarten dieses Jahr 50 Millionen Downloads weltweit“, sagt Madsen dem Handelsblatt in London.

Mehr als 1400 Texte für Berufstätige und Studenten hat der Buch-Revoluzzer Bookboon bereits im Angebot. Neben Fachbüchern fürs Studium gehören auch Business-Themen, wie etwa Sprachen, Marketing und Management, zum Portfolio. „Bei uns zahlen die künftigen Arbeitgeber der Studenten für die Bücher“, erklärte Madsen. So werben in Deutschland beispielsweise Eon, RWE und PwC in den Lehrbüchern.

Es ist ein Konzept, das beim deutschen Börsenverein, dem Interessenverband der deutschen Verlage, durchaus auf Wohlwollen stößt. „Bücher als E-Book zu verschenken ist grundsätzlich ein völlig legitimes Modell, mit dem wir kein Problem haben“, sagte der Justiziar des Börsenvereins des deutschen Buchhandels, Christian Sprang. „Wir finden es grundsätzlich gut, wenn neue Möglichkeiten im Handel ausprobiert werden. Doch Madsen hält sich für mehr als nur einen Exoten. „Unser Ziel ist es, zu einem der marktführenden Anbieter von akademischen Studienbüchern aufzusteigen.“

Es ist ein Angriff auf die etablierte Konkurrenz, an der im Grunde die Universitäts-Bibliothek in Kopenhagen maßgebliche Mitschuld trägt. Denn vielleicht wäre alles ganz anders gekommen, wenn Madsen nicht während seines Studiums der internationalen Wirtschaft schon immer Probleme mit der Fachliteratur gehabt hätte – und wichtige Bücher stets vergriffen waren. Studienkollegen der beiden Brüder begannen, Kopien von einem wichtigen Standardwerk zu ziehen und diese vor der Tür des Kursraums gegen Geld an Mitstudenten zu verkaufen.

So entstand die Idee für Bookboon: Studenten sollten Zugang zu kostenlosen Büchern erhalten. Dass das Konzept funktioniert zeigen die jährlich steigenden Downloadzahlen.