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Weihnachtstraditionen rund um die Welt – Teil 3

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Es ist Weihnachtszeit und wir wünschen einen fröhlichen 3. Advent!

Die für viele Menschen schönste Zeit des Jahres hat begonnen. Wenn auch der Anlass des Weihnachtsfestes – Jesus Geburt zu feiern – überall gleich ist, sind Weihnachtstraditionen von einem Land zum andern doch sehr verschieden. Am weitesten verbreitet sind die angloamerikanischen Bräuche: Von Santa Claus, Zuckerstangen, Weihnachtskarten, Stechpalmen- und Mistelzweigen haben die meisten schon gehört. Doch wie steht es um weniger bekannte Traditionen? In diesem Teil der Serie erfahren Sie, wie in Dänemark und Frankreich gefeiert wird! 

 

DÄNEMARK – GLÆDELIG JUL!

In Dänemark hilft die Kalenderkerze (Kalenderlys) dabei, die Tage bis Weihnachten zu zählen. Jeden Tag beim Abendessen wird die Kerze angezündet und einer der 24 Abschnitte heruntergebrannt. Adventskränze und Adventskalender mit 24 kleinen Geschenken sind ebenfalls weit verbreitet.

Die Julekalendere im Fernsehen erfreuen sich großer Beliebtheit: Diese speziellen Weihnachtsserien mit 24 Folgen funktionieren wie ein Adventskalender. An jedem Dezembertag bis Heiligabend wird eine Folge gezeigt. Manche dieser Weihnachtskalender sind so beliebt, dass sie in den folgenden Jahren wiederholt werden.

Am 13. Dezember wird nach schwedischem Vorbild das Luciafest gefeiert, besonders in Kirchen, Schulen und Kindergärten. Lesen Sie hier mehr über diese Tradition.

Zur Vorbereitung auf Weihnachten werden dänische Weihnachtsplätzchen und Gebäck wie Klejner und Pepperkager (Lebkuchen – das Rezept gibt es hier) gebacken, das Wohnzimmer wird festlich geschmückt und man geht auf den Weihnachtsmarkt.

Die Dänen feiern am 24. Dezember, dem Juleaften (Heiligabend). Viele besuchen vor dem Essen eine frühe Weihnachtsmesse, bei der man zum Singen traditioneller Weihnachtslieder zusammenkommt.

Julehjerter
Julehjerter

Am Nachmittag wird in vielen Familien das Weihnachtsfernsehprogramm angeschaut. Die Eltern dekorieren heimlich den Weihnachtsbaum mit Kerzen, Julehjerter (geflochtene Weihnachtsherzen), Kræmmerhuse (kleine Papiertütchen), Girlanden der Nationalflagge und einem Stern an der Spitze. Die Kinder dürfen ihn erst beim Abendessen an Heiligabend sehen. Nach dem Essen werden die Kerzen am Weihnachtsbaum angezündet und alle versammeln sich, um Weihnachtslieder zu singen und Hand in Hand um den Baum zu tanzen.

Das Abendessen besteht aus Schweinebraten, Ente oder Gans (gefüllt mit Äpfeln und Pflaumen), Kartoffeln, Rotkohl und Preiselbeermarmelade. Zum Nachtisch gibt es Risalamande (das Rezept gibt es hier), ein Mandelmilchreis, serviert mit heißen Kirschen. Wer die untergerührte ganze Mandel in seiner Portion findet, soll im kommenden Jahr viel Glück haben. Der Finder bekommt ein Geschenk, die „Mandelgave“.

In Dänemark trinkt man zu Weihnachten Gløgg (ein skandinavischer Glühwein), Nisseøl (ein süßes, dunkles Weihnachtsbier) und Julebryg (ein hochprozentigeres Weihnachtsbräu).

Nach dem Tanzen und Weihnachtsliedersingen ist es Zeit für die Bescherung. In vielen Familien kommt der Julemanden (Weihnachtsmann) höchstpersönlich mit seinem Rentierschlitten, um die Geschenke zu verteilen. Julenisser (Weihnachtswichtel) sind ihm bei seinen Weihnachtsaufgaben behilflich. Traditionell findet man sie in Dachböden und Scheunen. Um ihr Wohlwollen nicht zu verlieren, stellen Kinder ihnen ein Schälchen Milchreis hin, und freuen sich, wenn sie es am Weihnachtsmorgen leer vorfinden.

Am ersten und zweiten Weihnachtsfeiertag versammelt sich die Familie beim Weihnachtsmittagessen, dem Julefrokost, das aus einem großen Buffet aus kalten und warmen Speisen besteht (Fisch, Fleisch, regionale Spezialitäten und Mandelmilchreis), Bier und Aquavit (eine skandinavische Spirituose).

 

FRANKREICH: JOYEUX NOËL!

In Frankreich ist die wichtigste Weihnachtsdekoration die Crèche de Noël (Weihnachtskrippe), welche die Geburt Christi in einem Stall oder einer Höhle darstellt. Neben der Heiligen Familie, Hirten, Tieren und den Heiligen Drei Königen werden oft noch weitere Figuren aus dem Dorfleben hinzugefügt, z. B. Müller, Bäcker, Geistliche und Fischer. Diese als Santons („kleine Heilige“) bekannten Figuren aus Ton oder Terrakotta haben in der Provence lange Tradition.

Crèche de Noël mit Santons
Crèche de Noël mit Santons

Weitere typische Dekorationen sind Weihnachtsbäume und Mistelzweige – letztere werden über der Tür aufgehängt und gelten als Glücksbringer für das kommende Jahr. In vielen Städten gibt es Weihnachtsmärkte (Marché de Noël), die eine festliche Atmosphäre und gute Einkaufsmöglichkeiten bieten.

An Heiligabend findet ein opulentes Festmahl im Kreis der Familie statt, welches bis zu sechs Stunden dauern kann. Genannt wird es „Réveillon“ (vom französischen Wort „réveil“: Erwachen), da man bis nach Mitternacht aufbleibt. Als Vorspeise gibt es Hummer, Austern, Schnecken und Foie gras; der Hauptgang besteht aus Truthahn mit Kastanienfüllung, Gans oder Wild und allerlei Käse.

Als Dessert findet man häufig die Bûche de Noël, eine mit Buttercreme gefüllte Biskuitrolle, die wie ein Baumstamm dekoriert wird und Schokolade sowie kandierte Kastanien enthält (das Rezept gibt es hier). Dieser Weihnachtskuchen erinnert an die alte Tradition, einen Weihnachtsscheit im Kamin zu verbrennen, um im folgenden Jahr Glück und Wohlstand zu haben.

La Bûche de Noël
La Bûche de Noël

In der Provence ist die Tradition der 13 Desserts sehr verbreitet. Dazu gehören pompe à l’huile (ein süßes Olivenbrot), Datteln, Nüsse, Gebäck etc. Natürlich darf guter Wein, Champagner oder Sekt beim Réveillon nicht fehlen.

Viele Familien besuchen an Heiligabend die Mitternachtsmesse (messe de Minuit) und es werden Weihnachtslieder gesungen.

Früher bekamen Kinder am 6. Dezember Geschenke von Saint Nicolas; inzwischen bringt sie Père Noël, der Weihnachtsmann. Er trägt einen langes rotes Gewand, eine Zipfelmütze und trägt die Geschenke in einer Kiepe auf seinem Rücken.

Die Kinder stellen ihre Schuhe neben den Kamin oder unter den Weihnachtsbaum, damit Père Noël sie mit Geschenken füllen kann. Jüngere Kinder öffnen ihre Geschenke am Morgen des 25. Dezembers, die älteren häufig schon um Mitternacht. Erwachsene warten in Frankreich oftmals bis Silvester, um sich gegenseitig zu beschenken.

Auch das Mittagessen am Weihnachtstag (25. Dezember) ist ein ausgiebiges Festmahl, das mit der Verwandtschaft verbracht wird.

 

Wie wird bei Ihnen Weihnachten gefeiert?

Lesen Sie auch Teil 1 und Teil 2 der Weihnachtstraditionen rund um die Welt.