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Weihnachtstraditionen rund um die Welt – Teil 2

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Weihnachten und die Zeit davor ist von allerlei festlichen Aktivitäten geprägt. Obwohl es ursprünglich ein religiöses Fest war, haben zahlreiche weltliche Bräuche auf der ganzen Welt die Art und Weise, wie Weihnachten heutzutage gefeiert wird, entscheidend mitbeeinflusst. Die Wurzeln mögen gleich sein, doch hat jedes Land seine eigenen ganz besonderen Traditionen entwickelt. Hier erhalten Sie einen kleinen Einblick, wie die beliebteste Zeit des Jahres in anderen Ländern begangen wird! 

 

DEUTSCHLAND und ÖSTERREICH: FROHE WEIHNACHTEN!

In deutschsprachigen Ländern beginnt die Vorweihnachtszeit vier Wochen vor Weihnachten: Am ersten Adventssonntag wird die erste Kerze auf dem Adventskranz angezündet, der meist aus dekorierten Tannenzweigen besteht. An jedem folgenden Adventssonntag wird eine weitere Kerze angezündet, bis alle vier Kerzen brennen. Und dann ist auch schon Zeit für Weihnachten.

 

Ein selbstgebastelter Adventskalender

Ein selbstgebastelter Adventskalender

 

Adventskalender sind nicht nur bei Kindern sehr beliebt und tragen dazu bei, dass die Vorfreude auf Weihnachten steigt. Hinter den 24 Türchen verbergen sich traditionell Weihnachtsmotive oder Sprüche, doch es gibt sie in allen denkbaren Ausführungen, mit Schokolade, Süßem, kleinen Geschenken und Spielzeug. Ein ganz besonderes Geschenk sind selbstgebastelte Adventskalender.

Am Vorabend des 6. Dezembers stellen Kinder ihre Stiefel raus und warten auf den Nikolaus, der in der Nacht kommt und Nüsse, Mandarinen, Lebkuchen oder Schokolade in die Schuhe füllt – sofern die Kinder brav waren!

Auch die Weihnachtsmärkte öffnen einen Monat vor Weihnachten und locken täglich eine große Besucherschar an. Neben Glühwein, Feuerzangenbowle und Essensständen gibt es dort allerlei Kunsthandwerk zur Weihnachtsdekoration, weihnachtliche Spezialitäten und Spielzeug. Die Märkte eignen sich daher gut zum Geschenkekaufen. Auch Fahrgeschäfte, musikalische Darbietungen und Krippenspiele sind auf vielen Weihnachtsmärkten zu finden.

Die Vorweihnachtszeit ist eine sehr gemütliche Zeit, die mit Freunden und Familie verbracht wird. Man backt und isst gerne Plätzchen, Lebkuchen und Christstollen, singt Weihnachtslieder und liest weihnachtliche Geschichten.

Ein festlich geschmückter Weihnachtsbaum (am weitesten verbreitet sind Tannen, daneben Fichten oder andere Nadelbäume) darf natürlich nicht fehlen! Diese Tradition reicht in die Frühe Neuzeit zurück, verbreitete sich allerdings erst in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts auch außerhalb des deutschen Sprachraums.

An Heiligabend gehen viele Leute in die Kirche, um sich ein Krippenspiel anzuschauen und Weihnachtslieder zu singen. Je nach Region bringt entweder das Christkind oder der Weihnachtsmann die Geschenke. Wenn die Glocke läutet, wissen die Kinder, dass jetzt Zeit für die Bescherung ist. Im Kerzenschein von Weihnachtsbaum und Adventskranz werden Lieder gesungen und die Geschenke ausgepackt. Das Abendessen an Heiligabend ist häufig eine einfache Mahlzeit (zum Beispiel Kartoffelsalat mit Würstchen). Die traditionellen opulenteren Weihnachtsessen finden am ersten und zweiten Weihnachtstag (25./26. Dezember) statt: Dazu gehören Gans, Lamm, Fondue, Raclette oder Hähnchen.

 

ITALIEN: BUON NATALE!

In Italien beginnt die Weihnachtszeit am 8. Dezember, dem Tag der Unbefleckten Empfängnis. An diesem Tag gehen die Vorbereitungen richtig los: Straßen und Piazzen werden mit Festbeleuchtung und Weihnachtsbäumen geschmückt und manche Weihnachtsmärkte werden eröffnet.

Die wichtigste Weihnachtsdekoration ist die Weihnachtskrippe (Il presepe) – bisweilen wird eine ganze Stadt um Jesus’ Geburtstätte aufgebaut. In Kirchen und auf Plätzen sind Krippen zu finden, und in italienischen Häusern erhalten sie einen Ehrenplatz. In vielen Teilen des Landes hat die Herstellung der kunstvollen Weihnachtskrippen in Handarbeit eine lange Tradition.

In den acht Tagen vor Weihnachten – der Novena – ziehen Sänger und Musikanten mit Instrumenten umher, singen traditionelle Lieder und tragen Weihnachtsgedichte vor. In manchen Regionen verkleiden sich Leute als Schafhirten, zu Ehren der zampognari (Dudelsackspieler) und spielen volkstümliche Weihnachtslieder.

La famiglia steht auch in Italien im Mittelpunkt der Weihnachtsfeierlichkeiten. Statt Briefen an den Weihnachtsmann schreiben Kinder ihren Eltern, wie lieb sie sie haben, wünschen ihnen frohe Weihnachten und versprechen, artig zu sein. Die Eltern lesen diese beim Essen an Heiligabend feierlich vor und werfen sie anschließend ins Feuer. Während ihre Wünsche den Kamin emporsteigen, singen die Kinder Lieder für La Befana, die gute Weihnachtshexe.

 

Drei Befanas mit ihren Besen

La Befana mit ihrem Besen

 

Auch wenn Babbo Natale (Weihnachtsmann), Gesù Bambino (Christkind) und das Schenken am Weihnachtstag inzwischen weit verbreitet sind, ist der 6. Januar (Epifania – Erscheinung des Herrn) der eigentliche Tag dafür. In der Nacht zum 6. Januar fliegt La Befana auf ihrem Besen von Haus zu Haus und füllt die Schuhe oder Strümpfe der Kinder mit Süßigkeiten und Geschenken, wenn sie brav waren. Für unartige Kinder gibt es dagegen Kohle (eine schwarz gefärbte Zuckermasse, die so aussieht wie Kohle).

An Heiligabend (La Vigilia di Natale) gibt es in Italien kein Fleisch, denn in Vorbereitung auf den Weihnachtstag wird gefastet. Allerdings gibt es vielerorts bis zu sieben Fischgänge! Danach wird die Mitternachtsmesse besucht, bei der ein Krippenspiel aufgeführt wird.

Am Weihnachtstag werden Familie und Freunde zu einem opulenten Festmahl traditioneller Gerichte eingeladen, inklusive Pasta, Braten und Nachtisch – darunter Biscotti, Panforte, Pandoro und Panettone (Rezept für Panettone).

 

Was ist Ihre Lieblingstradition zu Weihnachten?

Erfahren Sie mehr zu den Weihnachtstraditionen in anderen Ländern in Teil 1 und Teil 3!