Kennen Sie die sieben Bausteine eines ausgeglichenen Lebens?
Das Gebäude, das unsere Persönlichkeit umfasst, hat sieben Stockwerke. Ist eines davon „unbewohnt“ oder zu voll oder auch mit den „falschen“ Dingen oder Personen gefüllt, entsteht Unzufriedenheit und Disbalance. Von welchen Stockwerken hier die Rede ist und was die einzelnen Lebensbereiche ausmacht, erklärt Ihnen die Soziologin und Personlentwicklerin Martina Kockler in diesem Beitrag. Bringen Sie Ihr Leben in Balance!
Die sieben Stockwerke unserer Persönlichkeit
Die Lebensvision/ Sinn (das Dach)
Die Frage nach dem Sinn oder auch dem „Wohin“ oder „Warum“ beschäftigt alle Menschen auf die eine oder andere Art. Wozu bin ich auf der Welt? Was will ich vom Leben? Was will ich im Leben erreichen und verwirklichen, was ist mir wichtig? Für viele hat dieser Aspekt auch eine spirituelle oder gar religiöse Ebene. Die Rede ist hier vom „Sinn“ des Lebens, der Vision oder dem übergeordneten Ziel.
Die Ebene des Ichs (ein Stockwerk mit zwei Wohnungen)
Die individuelle Ebene betrifft die Person als solche, als Persönlichkeit mit körperlichen und geistigen Zuständen und Bedürfnissen.
Körperliches Wohlbefinden
Dieser Aspekt betrifft alle physiologisch relevanten Aspekte, die für den Einzelnen eine Rolle in Bezug auf Verfassung und Leistungsfähigkeit des Körpers spielen. Diese Wohnung steht für Aspekte wie: Umgang mit dem eigenen Körper, Gesundheit, Ernährung, Einnahme von schädigenden oder suchtverursachenden Substanzen, Bewegung, Sport, Fitness, ausreichend Schlaf und Ruhepausen.
Geistig-seelische Verfassung
Neben dem Körper an sich benötigt auch der Geist Ansprache und die Seele Zuwendung. Tue ich genug für mich selbst? Richte ich mich vielleicht zu sehr nach den Bedürfnissen der anderen? Hierzu gehören auch Einstellungen, Werte und Sichtweisen. Selbstbestätigung, Selbstverwirklichung und geistige Herausforderungen sind weitere wesentliche Elemente die zur Zufriedenheit des Menschen beitragen.
Die Ebene der Beziehungen (ein weiteres Stockwerk mit zwei Wohnungen)
Die Ebene der Beziehungen beinhaltet die Anzahl und Art der Rollen, die man im Leben ausfüllt. Dabei ist der engere Kreis, zu dem Familie und Partnerschaft gehören, der eine, alle anderen sozialen Kontakte der andere Teil. Gestalten sich diese Rollen so, wie ich es mir vorstelle? Was ist mit den unterschiedlichen Ansprüchen anderer an mich? Es stellt sich die Frage, ob die jeweiligen Anforderungen welche sind, die ich mir selbst ausgesucht habe oder die andere mir angetragen haben.
Familie/ Partnerschaft
Hier steht die Frage nach den familiären Beziehungen im Vordergrund. Möchte ich eine Partnerschaft, wenn ja, in welcher Form? Kinder? Wenn ich eine Partnerschaft habe, wie ist die Qualität? Wie gestalten sich meine Beziehungen in der Familie? Was tue ich dafür? Welche Belastungen und welche Entlastungen und Freuden bestehen?
Soziale Kontakte, soziales Umfeld
Wie gestalten sich meine Beziehungen zu Menschen außerhalb der Familie? Habe ich genügend Freunde? Ist die Qualität der Beziehungen zufriedenstellend oder veränderungswürdig, existieren womöglich zu viele Menschen in meinem Leben, die etwas von mir wollen, was ich eigentlich gar nicht möchte? Was tue ich für die Pflege dieser Beziehungen?
Die Ebene der Profession (das dritte Stockwerk mit zwei weiteren Ebenen)
Die dritte Ebene bezieht sich auf den Bereich der beruflichen Tätigkeit und der finanziell-materiellen Versorgung.
Berufliche Tätigkeit
Hier geht es um die Art und den Inhalt der Tätigkeit. Tue ich das, was ich will? Was will ich beruflich noch erreichen? Stellt es mich zufrieden, füllt es mich aus? Arbeite ich Vollzeit oder Teilzeit und ist das meinen Wünschen angemessen?
Finanziell-materielle Bedingungen
„Geld allein macht nicht glücklich“, heißt es. Die Glücksforschung hat herausgefunden, dass die Zufriedenheit im Allgemeinen tatsächlich nicht mehr steigt, wenn eine gewisse existenzsichernde Grenze erreicht ist. Tatsächlich existiert das mittlerweile ausreichend nachgewiesene Easterlin Paradoxon, das den Umstand bezeichnet, dass in den westlichen Nationen das Pro-Kopf-Einkommen in den letzten Jahrzehnten zwar stark angestiegen ist, dies aber wenig Einfluss auf das subjektive Wohlbefinden hatte.
Allgemeiner Wohlstand steigert die Lebenszufriedenheit des Einzelnen nicht, weil es sich nur um einen relativen Wert handelt. Dennoch sei die Frage erlaubt, was man verdienen will. Wie sieht es mit finanziellen Absicherungen und finanziellen Belastungen aus?
Bei näherer Betrachtung der verschiedenen Lebensbereiche wird schnell klar: eine Veränderung in einem der Felder zieht Auswirkungen in einem oder mehreren der anderen nach sich. Will ich mehr Zeit mit meiner Familie verbringen und auch ausreichend Freiraum für mich selbst haben, dürfte das mit einem Herunterschrauben des beruflichen Engagements einhergehen und muss Zugeständnisse im Bereich der Karriere berücksichtigen. Letztendlich muss jeder selbst abwiegen, wie das persönliche Identitätsgebäude aussehen soll.
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