Die Analyse des Angebotsumfelds
Bevor eine werbliche Konzeption entstehen kann, die fähig ist, eine Marke zu konstituieren und erhalten, ist es erforderlich, deren Elemente zu bestimmen. Das umfasst eine Analyse der Ist-Situation des Angebotsumfelds, danach die Beschreibung der werblichen Ziele und die Bestimmung der Angebotsobjekte, die beworben werden sollen. Schließlich zählt dazu auch die Bestimmung des Werbebudgets. Lesen Sie mehr im folgenden Artikel!
Zunächst zur Analyse des Angebotsumfelds. Diese betrifft die Faktoren des Marktes, des Wettbewerbs, der Abnehmer, der Werbung, des eigenen Angebots und der Randbedingungen. Zur Marktdimension gehören Größen wie Marktabgrenzung, aktuelles Marktvolumen, Marktpotenzial, Angebotsbreite und -tiefe, Charakterisierung des Gesamtmarktes und der Teilsegmente hinsichtlich Entwicklungen, Eigenschaften, Schwerpunkten, Einflussfaktoren in Form von Konjunktur- und Saisonzyklen, Trends und Innovationen etc.
Zur Wettbewerbsdimension gehören Größen wie die Marktanteile aktuell und im Zeitablauf – jeweils nach Menge und Wert, die Anzahl der Mitbewerber und deren Gewichtung, die Mitbewerberprofile nach Stärken und Schwächen, die Marketingeinstellung und Profilierung der Mitbewerber, deren Angebotsbekanntheit und -vertrautheit, Imagedimensionen und Kompetenzen, der Mix-Parametereinsatz, die Markenpolitik, Wettbewerbsbeschränkungen und der Außenwirtschaftsbeitrag etc.
Die Abnehmerdimension hat zwei Aspekte: die der unmittelbaren Abnehmer in Form von zwischengeschalteten Absatzmittlern und die der mittelbaren Abnehmer in Form von Endabnehmern.
Zur Absatzmittlerdimension gehören Größen wie deren Anzahl, die Autonomie der Handelsstufe, die dort anzutreffenden Betriebsformen, die nummerische und gewichtete Distribution, die regionale Absatzverteilung, die Organisation des Absatzes nach System, Weg und Form, Außendienststruktur und Merchandising, die Einkaufsstättenwahl, die Platzierung im Handel etc.
Zur Endabnehmerdimension gehören Größen wie die Angebotskenntnis und -einstellung, das Informations- und Entscheidungsverhalten, die Qualitätserwartung und -notwendigkeit, die Markenakzeptanz und -treue, die Käufer- und Verwenderschaftsstruktur, deren Soziodemographie, die Kaufsituation nach Person, Intervall und Intensität, die Lifestyle-Orientierung etc.
Zur Werbedimension gehören Größen wie die Medienstruktur und -nutzung, die Mediastrategie und -selektion, die Werbeaufwendungen, aktuell und im Trend , die Contentanalyse der Mitbewerberwerbung, nicht-klassische Werbemaßnahmen nach Art, Umfang und Inhalt etc.
Zur Dimension des eigenen Angebots gehören Größen wie die Angebotsphysis nach Eigenschaften und Anwendungen, ein etwaiger Programmverbund, Packung und Ausstattung, die Produktbeurteilung und komparative Angebotsvorteile, die Lebenszyklusphase, die Marketing-Mix-Allokation, die Preis-Gegenwert-Relation etc.
Zur Dimension der Randbedingungen schließlich gehören Größen wie primäre und sekundäre Marktforschungserkenntnisse, übergeordnete Unternehmens- und Marketingziele, rechtliche Restriktionen, der Gebiets- und Zeitrahmen, klassische und nicht-klassische Ansprachedimensionen etc.
Je detaillierter und aussagefähiger diese und andere relevante Daten beschafft und ausgewertet werden, desto besser sind die Voraussetzungen für eine erfolgversprechende Werbung. Dabei handelt es sich zugegebenermaßen meist um reine Fleißarbeit. Diese zahlt sich jedoch aus, denn, Garbage in – garbage out, ein wirkungsvoller Output der Werbearbeit bedingt sicherlich einen qualifizierten Input.
Professionelle Werbung beginnt stets mit einer bestmöglichen Recherche und nicht mit einem kreativen Einfall. Bevor nämlich das Angebotsumfeld nicht haargenau bekannt ist, lässt sich überhaupt nicht beurteilen, ob der jeweilige Einfall kreativ gut oder einfach nur banal ist.