Ohne Zweifel ist ein Studium nach wie vor der Königsweg, um im späteren Berufsleben die besten Chancen und die größte Entscheidungsfreiheit zu haben. Zumal bestimmte Berufsziele ohne Studium gar nicht mehr erreichbar sind. Hat man sich also zum Studieren entschieden, so stellt sich die wichtige Frage: Welches Studienfach passt zu mir? 

 
Ein Hochschulstudium kann eine profunde Basis für das Berufsleben bieten, eignet man sich darin doch Fähigkeiten und Methodenkompetenzen an, die nicht nur für den Job, sondern auch für das Privatleben von entscheidender Bedeutung sind. Jenseits seiner Eignung zum Geldverdienen erweitert das Studieren den geistigen Horizont erheblich und trägt zur Persönlichkeitsbildung bei.

 

Studieren ist in den letzten Jahrzehnten immer populärer geworden

Die zunehmende Popularität des Studierens hat zur Folge, dass auch in der Arbeitswelt eine anhaltende Professionalisierung stattgefunden hat. Eine immer komplexere Umwelt bringt immer höhere Anforderungen an das Abstraktionsvermögen der Beteiligten mit sich. Und diese Fähigkeit ist eines der typischen Ergebnisse des Studiums.

Die viel zitierte Akademikerschwemme ist zwar Realität, doch aufgrund der immer höheren Anforderungen im Erwerbsleben, vor allem der immer komplexer werdenden Wirtschaftsbedingungen, gibt es auch immer mehr Bedarf an Akademikern. In vielen Bereichen herrscht bereits dauerhafter Nachfrageüberschuss seitens interessierter Unternehmen: Dazu gehören unter anderem die Wirtschaftswissenschaften.

 

Welche wirtschaftswissenschaftlichen Studienrichtungen gibt es?

Innerhalb der Wirtschaftswissenschaften gibt es Möglichkeiten der Spezialisierung vor allem in Betriebswirtschaftslehre (BWL), Volkswirtschaftslehre (VWL), Ökonomie (Wirtschaftswissenschaften), Wirtschaftsingenieurwesen und Wirtschaftsinformatik. Zwischen BWL und VWL gibt es zahlreiche Überschneidungen, weshalb die meisten Universitäten beide Studiengänge parallel anbieten. Einige Universitäten verzichten auf eine Trennung beider Studiengänge und lehren Wirtschaftswissenschaften (Ökonomie) jeweils mit einer Akzentuierung auf eher betriebswirtschaftliche oder volkswirtschaftliche Inhalte.

 

Volkswirtschaftslehre und Betriebswirtschaftslehre:

  • Die Volkswirtschaftslehre befasst sich primär mit der Erkundung gesamtwirtschaftlicher Zusammenhänge. Sie untersucht Fragen, die sich aus der übergeordneten Sicht von Wirtschaftsbereichen wie Branchen, Wirtschaftsregionen oder Staaten ergeben. Die einzelnen Wirtschaftseinheiten, die daran beteiligt sind, stehen hingegen nicht im Mittelpunkt des Interesses.
  • Die Betriebswirtschaftslehre erforscht diejenigen Prozesse, die innerhalb von Einzelwirtschaften (Betrieben) ablaufen bzw. von ihnen ausgelöst werden. Dazu zählen vor allem die Erstellung und Verwertung betrieblicher Leistungen und die Wechselbeziehungen zu anderen, externen Wirtschaftseinheiten wie Lieferanten und Abnehmern.
  • Beide Studiengänge sind eng mit Nachbardisziplinen wie Jura, Psychologie, Soziologie, Statistik oder Informatik verknüpft.

 

Wirtschaftsingenieurwesen

  • Für Wirtschaftsingenieurwesen ist ein Parallelstudium von Ingenieurwesen und Betriebswirtschaft, ein Konsekutivstudium mit Erststudium Ingenieurwesen (Bachelor of Science/B.Sc.) und Aufbaustudium Betriebswirtschaft (Master of Business Administration/M.B.A.) oder auch ein reguläres Zweitstudium, meist der Betriebswirtschaft nach einem Erststudium Ingenieurwesen, als M.A. mö
  • Bedarf für Wirtschaftsingenieure besteht vor allem in Branchen wie Automobilindustrie, Chemische Industrie, Kommunikationstechnik, Eisen-, Metall- und Maschinenbauindustrie, Elektrotechnik und Kunststoffindustrie.
  • Bei den Positionen geht es oft um die Beschaffung von Bauteilen, Komponenten und Ersatzteilen oder um den Vertrieb erklärungsbedürftiger Industriegüter.

 

Wirtschaftsinformatik:

  • Wirtschaftsinformatikstudium ist zumeist überwiegend technisch ausgerichtet
  • Typische Berufstätigkeiten: Entwurf, Entwicklung, Einführung, Administration und Wartung von IT-Systemen.
  • Arbeitgeber sind Software- und Beratungshäuser, IT-nahe Dienstleister und Anwenderunternehmen, die inner- und überbetriebliche IuK-Systeme einsetzen. Dies gilt für alle Branchen, vor allem die Informationstechnik und die Telekommunikation sowie öffentliche Verwaltungen und Dienstleister.
  • Wirtschaftsinformatiker sind wegen ihrer Doppelqualifikation mit generalistischer Ausrichtung besonders für Aufgaben an der Schnittstelle zwischen Informationstechnik und Betriebswirtschaft bzw. zwischen IT-Abteilung und Fachabteilung geeignet. Mittel- bis langfristig ist von einem stark steigenden Bedarf auszugehen.

 

Weiterführende Informationen zu den verschiedenen Studienfächern und zur Studienwahl finden Sie ab Seite 20 im Studienführer Wirtschaft:

 

Hier geht’s zum Teil 2 dieser Blog-Serie:

Studienführer Wirtschaft: Wichtiges zum Themen Studienschwerpunkt und Praktikum

 

Lesestoff:

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