Geschäftsstrategie: Interne und externe Einflüsse
Eine Geschäftsstrategie unterliegt einer Reihe von Einflussfaktoren: Dazu gehören sowohl interne als auch externe Rahmenbedingungen. Eine weitere wichtige Triebfeder für die Festlegung einer Geschäftsstrategie sind Führungspersonen.
Henry Mintzberg (1985) zufolge lässt sich jede Strategie auf einem gleitenden Kontinuum zwischen rational geplanten und völlig emergenten (unvorhergesehenen) Strategien einordnen. Dabei heben Wissenschaftler, die der Planungsschule angehören, typischerweise externe Umwelteinflüsse hervor, während Verfechter der Prozessschule den internen Rahmenbedingungen Vorrang geben. Lesen Sie mehr zu den Unterschieden zwischen der Planungs- und Prozessschule in diesem Artikel.
Das interne Umfeld einer Organisation
- Entscheidungsträger: Führungspersonen, Entrepreneure und Mitarbeiter
Die Entscheidungsfindung ist ein wesentlicher Bestandteil der Strategiebildung. In hierarchisch organisierten Unternehmen ist das Treffen wichtiger Entscheidungen traditionell der Führungsspitze vorbehalten und geschieht daher als Top-Down-Prozess. Umgekehrt können Entscheidungen allerdings genauso gut als Bottom-Up-Prozess erfolgen, wenn die Mitarbeiter dazu motiviert werden, in der Strategieformulierung eine Rolle zu spielen.
- Ressourcen
Auch die Ressourcen, die einem Unternehmen zur Verfügung stehen, haben einen entscheidenden Einfluss darauf, welche Strategie verfolgt wird (Strategieinhalt) und auf welche Weise die Strategie entwickelt wird (geplant oder emergent). Das Ziel des Strategen ist es dabei – laut Befürwortern von Planung – die Ressourcen der Organisation (de facto deren Stärken und Schwächen) auf die Chancen und Gefahren des Umfelds abzustimmen. Größere Unternehmen sind aufgrund ihrer umfangreicheren Ressourcen eher geneigt, längerfristig zu planen als kleinere Firmen, denn diese erlauben es ihnen, Daten zu erheben und alternative Strategien zu prüfen.
- Lebenszyklusstadium, Werdegang und Krise
Der Werdegang und das Lebenszyklusstadium des Unternehmens können bestimmen, inwieweit eine Strategie geplant oder emergent ist. Wenn Unternehmen wachsen und an Komplexität gewinnen, sind Strategien und Pläne zunehmend notwendig, um Manager zu leiten, koordinieren und motivieren. Die Strategie entwickelt sich zu einem kooperativeren, formelleren und analytischen Prozess. Auch eine Krise führt zu Änderungen in Bezug auf Einstellungen, Strategien und Strukturen und ruft Entrepreneuren die Bedeutung von Planung ins Bewusstsein.
- Kulturelle Werte, Lernprozesse, Macht und Politik
Die interne Dynamik einer Firma, darunter Organisationskultur, Macht und Politik sowie Lernprozesse, kann sich ebenfalls prägend auf die Strategie auswirken. Unternehmenswerte sind ein effektives Management-Tool, das einem Unternehmen einen klaren Wettbewerbsvorteil einbringen kann, und zwar durch die Schaffung einer hochmotivierten Belegschaft. Darüber hinaus kann die Planung aus Lernprozessen resultieren, die aus den Arbeitsbeziehungen mit Kunden, Lieferanten, Bankberatern, Behörden, Familienangehörigen und Kollegen hervorgehen.
Externe Einflüsse auf die Unternehmensstrategie
- Allgemeines Umfeld
Das externe Umfeld wird von Planungsbefürwortern als wesentlicher Einflussfaktor angesehen: Die Rolle des Strategen ist es, im politischen, ökonomischen, sozialen und technologischen Umfeld vorausschauend zu agieren. Das Akronym ‚PESTLE‘ bezeichnet im Marketing- und Managementbereich das Geschäftsumfeld, d. h. politische, ökonomische, soziokulturelle, technologische, rechtliche und ökologische Komponenten.
- Externe Stakeholder
Externe Stakeholder wie Lieferanten, Kunden, Gewerkschaften und Behörden nehmen Einfluss auf den strategischen Entscheidungsprozess. Da Unternehmen auf das externe Umfeld angewiesen sind – für Ressourcen, Legitimität und den Verkauf ihrer Produkte – haben diese externen Gruppen Macht über das Unternehmen, was wiederum die Entscheidungen der Manager beeinflusst.
Lesen Sie Strategy, Marketing Plans and Small Organisations von Dr Breda Mccarthy, um mehr zum Thema zu erfahren.
Lesen Sie auch den ersten Teil dieser dreiteiligen Blog-Serie:
Unternehmensstrategie: Das Resultat eines Plans oder eines Prozesses?