Aufbrüche eines Querdenkers
„Du wirkst auf mich wie ein freier Mann.“ schreibt ihm
eine befreundete Autorin im Spätsommer 2018. Aber der Weg dorthin war lang.
Aufgewachsen in den 70er Jahren in Ostdeutschland. Das elterliche Pfarrhaus
sollte ein Gegenentwurf zur DDR sein - immer offen für Gäste, offen für andere
Meinungen, offen für Diskurs und Widerspruch.
Die friedliche Revolution
Im Herbst 1989 demonstriert er auf den Straßen und wird
so Teil der friedlichen Revolution. Den Fall der Berliner Mauer und den Sturz des
SED-Regimes erlebt als das einschneidendste Erlebnis. Auf nasskalten Straßen im
Herbst skandiert er mit so vielen anderen: „Wir sind das Volk!“.
Nach dem Fall der Mauer erlebt er aber auch den nahezu
vollständigen Zusammenbruch staatlicher Strukturen. Alles was über
Jahre zementiert war, bricht nun „über Nacht“ in sich zusammen. Dieser
disruptive Wandel wird ihn bis heute prägen: Nichts ist von Dauer und was heute
erfolgreich ist kann schon in wenigen Monaten der Vergangenheit angehören. Da
lernt er in unsicheren Zeiten, mutig kleine Schritte zu gehen.
Karriere als Personalleiter
Das Jurastudium, an das zu DDR-Zeiten überhaupt nicht zu
denken war, ist nun möglich. Er studiert in Marburg Rechtswissenschaften.
Nach dem zweiten Examen geht er als Wirtschaftsjurist in die Logistikbranche
und macht dort als Personalleiter Karriere. Zuerst in Halle, dann in Dresden
und später in Hamburg. Die Aufgaben und die Verantwortung werden immer mehr.
Zuletzt in Hamburg ist er als Personalleiter verantwortlich für mehr als 4.000
Mitarbeiter*innen. In dieser Zeit begleitet er unzählige Menschen durch
zahlreiche Veränderungsprozesse. Er hört
zu, macht Mut, findet Lösungen im Einzelfall.
Buchautor und Sabbatical
Im Jahr 2009 veröffentlich er sein erstes Buch: „Zwanzig
Nach - Skizzen über zwanzig deutsche Jahre seit 1989“(Buchwerkstatt Berlin). In
17 Essays schreibt er sich seinen Frust von der Seele über die
Wiedervereinigung und deren Folgen, insbesondere für die Menschen in
Ostdeutschland.
Ein paar Jahre später nimmt er sich eine viermonatige
Auszeit. Für ihn die Gelegenheit, den Kopf frei zu bekommen. Quer zu denken.
Kreativ zu sein. Zusammen mit seinem Vater will er dessen Lebensgeschichte
aufarbeiten. Er fährt mit ihm quer durchs Land und bringt alte Weggefährten des
Vaters miteinander ins Gespräch. Daraus entsteht sein zweites Buch: „Späte
Gespräche - Ein DDR-Pfarrer und seine Weggefährten“(Manuela-Kinzel-Verlag).
Abschied und Neuanfang
Das Buch erscheint kurz vor dem Tod des Vaters. Es war
die letzte Gelegenheit, die Lebensgeschichte mit ihm zusammen aufzuarbeiten.
Etwa zur gleichen Zeit muss er sich beruflich neu orientieren. Der Grund: Eine
Umstrukturierung in der Firma. Seine Erfahrung: Wenn sich eine Tür schließt,
öffnet sich irgendwo eine andere. Und seine nächste Station - völlig quer zur
normalen Management-Karriere: Er wechselt als Personalleiter zum
SPD-Bundesvorstand ins Willy-Brandt-Haus nach Berlin.
Executive Coach
Nach seiner Zeit im Willy-Brandt-Haus arbeitet er als
Executive Coach. Er fordert auf, eingeschliffene Routinen „gegen den Strich zu
bürsten“, undenkbare Optionen zu skizzieren, vermeintliche Konstanten im Leben
zu hinterfragen. Kurz: Einfach mal Quer-Denken. Seine Botschaft: Du bist frei
und hast mehr Möglichkeiten als Du glaubst. Lass uns zusammen quer denken und
dann öffnet sich für Dich eine neue Tür. Du findest Deinen Platz im Leben, wenn
Du Deine gesamte Biografie - privat und beruflich - in den Blick nimmst.
Ausbildung & Berufliche Vita
Studium der Rechtswissenschaften und zweites Staatsexamen
1998.
Ausbildung zum zertifizierten Business Coach bei Coatrain
GmbH in Hamburg 2013.
Ausbildung zum Mediator in Hamburg 2019
Von 1999 bis 2015 Tätigkeit als Personalleiter bei der
Deutschen Bahn AG,
Von 2015 bis 2018 Personalleiter beim SPD-Parteivorstand
in Berlin.
Seit 2018 Executive Coach & Mediator.