Das Jahr neigt sich dem Ende zu und so wird es Zeit, das neue Jahr zu begrüßen. Silvester und Neujahr werden fast überall auf der Welt gefeiert: auf Partys und Veranstaltungen aller Art wird getanzt, gesungen und gelacht; vielerorts gibt es spektakuläre Feuerwerke, und es wird ausgiebig gespeist. Zudem hat jedes Land seine ganz eigenen Silvestertraditionen. Werfen Sie mit uns einen Blick darauf, wie der Jahreswechsel in anderen Ländern begangen wird! 

 

Dinner for OneDeutschland

In Deutschland beginnt man das neue Jahr mit unzähligen Feuerwerken und Wunderkerzen, da dies die einzige Zeit im Jahr ist, wenn Feuerwerke von Privatpersonen gezündet werden dürfen. Auf Partys mit Freunden oder Familie wird mit einem Glas Sekt auf das neue Jahr angestoßen. Ein fester Bestandteil vieler deutscher Silvesterfeiern ist der englische Comedy-Sketch Dinner for One über den 90. Geburtstag von Miss Sophie. Auch das Bleigießen zum Vorhersagen der Zukunft im neuen Jahr ist ein sehr beliebter Brauch. Sehen Sie sich das Video am Ende des Artikels an!

 

Rote Unterwäsche – Italien

Wenn Sie zu Silvester in Italien sind, denken Sie daran, rote Unterwäsche anzuziehen, denn man sagt, dass diese dem Träger Glück für das kommende Jahr bringt. Außerdem ist rot die Farbe der Fruchtbarkeit, weshalb auch diejenigen, die schwanger werden möchten, rot tragen. Das traditionelle Silvesteressen besteht aus Schweinsfuß und Linsen (zampone e lenticchie) – die herzhafte Kost soll angeblich Glück in Gelddingen bringen.

 

Geschirr werfen und von Stühlen springen – Dänemark

In Dänemark ist es Tradition, zu Silvester altes Geschirr an die Haustüren seiner Freunde und Familie zu werfen. Findet man am Morgen nach der Silvesterfeier einen Scherbenhaufen vor seiner Tür, kann man sich ganz besonders glücklich schätzen. Dieses Ritual bringt nicht nur Glück für das kommende Jahr, es symbolisiert auch Freundschaft und Verbundenheit. Um Punkt Mitternacht springen die Dänen von Stühlen. Der Sprung ins neue Jahr versinnbildlicht das Überwinden von bevorstehenden Schwierigkeiten und Herausforderungen.

 

Kulinarische Köstlichkeiten – Frankreich

In Frankreich wird Silvester mit einem Festmahl gefeiert, das le Réveillon de la Saint-Sylvestre genannt wird. Zu den besonderen Gerichten gehören Foie gras, Meeresfrüchte wie Austern und reichlich Champagner. Von Feiern mit Freunden und Familie im kleinen Rahmen zu großen Partys oder Maskenbällen, für jeden Geschmack ist etwas dabei. An Silvester dürfen Küsse, gute Wünsche und Neujahrsvorsätze nicht fehlen.

 

Spaziergang mit Koffer – Lateinamerika

Für viele Latinos von Chile, Kolumbien und Ecuador bis Mexiko läuft man zu Silvester oder am Neujahrstag mit einem leeren Koffer eine Runde um den Block. Auf diese Weise wird dafür gesorgt, so glaubt man, dass das kommende Jahr voller Reisen und Abenteuer ist.

 

„First-footing“ – Großbritannien

In Großbritannien zündet an Silvester (Schottland: Hogmanay) kaum jemand ein Feuerwerk, denn geknallt wird traditionell schon am 5. November (Guy Fawkes Day/Bonfire Night), doch auch hier gibt es überall im Land spektakuläre organisierte Feuerwerke. Einem Silvesterbrauch zufolge werden um Punkt Mitternacht gleichzeitig die Haustür und die Hintertür geöffnet. Symbolisch verlässt das alte Jahr das Haus durch die Hintertür, sodass das neue Jahr durch die Eingangstür Einzug halten kann.

Auch ein Ritual namens „First-Footing“ ist weit verbreitet: Die erste Person, die nach Mitternacht die Schwelle des Hauses betritt, bestimmt das Glück für den Rest des Jahres. Traditionell bringt diese Person symbolische Geschenke wie Kohle, Brot und Salz mit, die verschiedene Arten von Glück bringen sollen. Besonders glücklich kann man sich schätzen, wenn es von einem Fremden kommt. Außerdem wird zum Abschluss der Silvesterfeier das berühmte schottische Lied Auld Lang Syne (von Robert Burns) gesungen.

 

12 Trauben für ein glückliches Jahr – Spanien

In Spanien ist es an Silvester Tradition, zu Mitternacht zwölf Trauben zu essen, und zwar zu jedem Glockenschlag eine Traube. In Madrid geschieht das zu den Schlägen des Glockenturms an der Puerta del Sol. In 12 Sekunden 12 Trauben zu verspeisen – im Übrigen gar nicht so einfach – soll Glück für das nächste Jahr bringen, weshalb man sie auch als 12 Trauben des Glücks bezeichnet („las 12 uvas de la suerte“).

 

Weiße Kleidung – Brasilien

Mit dem neuen Jahr (Ano Novo) beginnen in Brasilien die Sommerferien. Traditionell wird mit der Familie oder Freunden gefeiert, man trinkt Champagner, bewundert das Feuerwerk und isst Trauben, Reis oder Linsen, die als Glücksbringer gelten. Üblicherweise trägt man weiße Kleidung als Zeichen für Frieden und Wohlstand – das gilt auch für alle, die am Strand feiern. Weitere Bräuche beinhalten das Springen über sieben Wellen, während man sich bei jeder Welle etwas wünscht, und (in Rio de Janeiro) das Werfen weißer Blumen und anderer Opfergaben ins Meer, in der Hoffnung, dass die Meeresgöttin Iemanjá die Wünsche erfüllen möge.

 

108 Glockenschläge – Japan

An Silvester werden in allen buddhistischen Tempeln Japans die Glocken genau 108 Mal geläutet. Die Glockenschläge symbolisieren dem buddhistischen Glauben nach die 108 menschlichen Begierden. Indem man die Glocken 108 Mal läutet, werden die Sünden vertrieben und man kann das neue Jahr ganz ohne Lasten beginnen.

 

Apfelorakel – Tschechien

Nach tschechischem Brauchtum wird an Silvester mithilfe eines Apfels in die Zukunft geschaut. Dazu wird er halbiert: die Form des Kerngehäuses bestimmt das Schicksal der Person. Bilden die Kerne ein Kreuz, droht Unheil; ein Stern prophezeit dagegen Glück. Finanziellen Erfolg verspricht ein Mitternachtsessen mit Linsen, die symbolisch für Geld stehen.

Was sind Ihre Lieblingstraditionen zum Jahreswechsel?

Wir wünschen einen guten Rutsch und ein frohes neues Jahr!