Kennen Sie die Reaktionen bei Posttraumatischem Stress?
Jeder Mensch hat eine andere Denkweise und Geisteshaltung, folglich reagieren Menschen in bestimmten Situationen ganz unterschiedlich. Manche reagieren sehr stark auf vergleichsweise kleinere und unbedeutende Zwischenfälle. Im Gegenzug gibt es Personen, die auch bei schwerwiegenderen Vorfällen oder Katastrophen ruhig, ja fast unerschütterlich bleiben.
Unabhängig davon, wie Leute mit mehr oder weniger schwerwiegenden Situationen umgehen, dürfen wir nicht vergessen, dass es ganz natürlich ist, darauf betroffen zu reagieren.
Was ist posttraumatischer Stress?
Als posttraumatischer Stress (PTS) wird die Entstehung charakteristischer Symptome in Folge eines psychisch schockierenden Ereignisses außerhalb des normalen Erfahrungshorizonts der meisten Menschen bezeichnet. PTS betrifft nicht nur die Gefühlswelt des Einzelnen, sondern kann sich auch auf die Beziehungen zu anderen Menschen im persönlichen Umfeld auswirken. Wenn die Symptome von PTS über längere Zeit anhalten und stärker werden, kann sich eine posttraumatische Belastungsstörung manifestieren. Diese Symptome können leicht beunruhigend bis extrem sein, sie können einen Menschen auch vollkommen außer Gefecht setzen. Eine posttraumatische Belastungsstörung kann wochen-, monate- oder gar jahrelang nach dem traumatischen Ereignis anhalten; es ist nicht möglich, die genaue Dauer vorauszusagen.
Reaktionen auf traumatische Ereignisse sind ganz normal. In den meisten Fällen werden diese Reaktionen nach relativ kurzer Zeit abklingen, je nachdem, wie erfolgreich Betroffene die Situation bewältigen können. Mit der Zeit wird das emotionale Gleichgewicht wiederhergestellt und der Zwischenfall wird nunmehr als Teil der Lebenserfahrung angesehen. Vergessen werden solche Zwischenfälle allerdings nicht – sie werden lediglich als weniger beunruhigend betrachtet, als sie zunächst schienen.
Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS)
Es ist schwer zu sagen, ob man nach einem Ereignis unter posttraumatischem Stress leiden wird. Hingegen gibt es Menschen, die besonders gefährdet sind:
- Personen, in deren Leben es bestimmte Schwierigkeiten und Frustrationen gibt, wie Beziehungsprobleme, Scheidungen, Trauerfälle, chronische Krankheiten etc.
- Personen, deren soziales Netzwerk mangelhaft ist, d. h. es fehlen Partner, Familie, Freunde und/oder Kollegen, die sie unterstützen und denen sie ihre Gefühle anvertrauen können.
- Personen, die neurotisch, ängstlich, depressiv, introvertiert sind; Personen, die nicht gewillt oder außerstande sind, mit anderen zu sprechen.
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Angst ist nur eine der unmittelbaren Reaktionen auf ein Trauma
Es gibt eine Vielzahl an individuellen Reaktionen in Folge eines traumatischen Ereignisses. Dazu gehören:
- Schreien oder Weinen
- Schweigen oder Unglaube
- Desorientierung oder Schock
- darauf folgende Müdigkeit und Erschöpfung
- Ängstlichkeit
- verringerte Reaktionen auf äußere Reize und Umgebung
In manchen Fällen können Einzelne sich positiv und dankbar fühlen, dass sie das traumatische Ereignis überlebt haben. Jedoch gibt es auch Personen, die angesichts ihres Überlebens Schuldgefühle entwickeln.
Personen, die posttraumatischen Stress erleiden, können ihn bewältigen, wenn sie bereit sind, damit angemessen umzugehen. Dazu ist insbesondere die Hilfe von Personen erforderlich, welche die nötigen Kompetenzen für die Behandlung besitzen (Ärzte, Psychologen, Psychiater etc.), um zu vermeiden, dass sich eine Depression entwickelt. Es ist wichtig, dass sie Zuspruch und Trost finden in Gegenwart von Menschen, die sie während ihrer Krise kontinuierlich unterstützen.
Wenn Sie gerne mehr über posttraumatischen Stress (PTS) und die posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) erfahren möchten, können Sie sich Carole Spiers Buch Trauma Strikes When it Likes! herunterladen.
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