Der Sport und sein Management: Unbekannte und unverzichtbare Talente
Sport hat längst die Schwelle vom privaten Hobby zum globalen Business überwunden. So sind sie denn sehr wichtig, stehen aber hinter den prominenten Spitzensportlern, den Olympiasiegern und Weltmeistern, und vielen Trainern erst an dritter Stelle: Die Sportmanager, die die Organisation, die Finanzierung und vieles andere mehr am Laufen halten!
Breite an beruflichen Orientierungen
Das betrifft sowohl die öffentliche Bekanntheit als auch zumeist ihre Einkommen. Trotzdem müssen sie ausgebildet und an den Stellen eingesetzt werden, für die sie ihre Begabungen, ihre persönlichen Interessen sowie ihre strategischen Kompetenzen mitbringen.
Was jedoch ist mit dem Personal, das für die Bildung von Teams, von Olympiamannschaften, von spektakulären Events, von ausgelasteten Stadien zuständig ist; wie werden dafür Talente erkannt, gefördert und qualifiziert?
Es gibt spezielle Studiengänge und spezielle Berufsausbildungen für Sportmanager und es gibt eine nie dagewesene Breite an beruflichen Orientierungen in der Sportbranche in Deutschland. Dabei muss man verstehen, dass dieser Begriff sowohl die Sportvereine (und -verbände) als auch die Sportunternehmen als auch die staatlich geführten Sportämter einschließt; darüber hinaus werden die Sportmanagement-Talente auch von Sportsponsoren umworben. Nur mit diesem Ansatz wird verständlich, dass und wie die Karrieren der Sportmanagement-Talente zwischen diesen Sportsektoren verlaufen.
Begehrte Stellen
Während die Sportselbstorganisation eher erkennbare Defizite in der Suche nach sowie in der Anstellung von Talenten im Sportmanagement hat, sind insbesondere die unternehmerischen Ansätze kreativ und konstruktiv. Adidas und Puma werden immer wieder zu den begehrtesten Arbeitgebern in Deutschland gewählt.
Noch immer zählt der „Stallgeruch“ und/oder im modernen Gewand das „Netzwerken“ zu hilfreichen Karrierepfaden. Gerade aus dem Sport zu kommen bzw. ihn aktiv betrieben und über Funktionen auch organisatorisch kennengelernt zu haben, führt zusammen und paart sich über soft skills mit Fachwissen.
Aber auch die aktuellen Managementmethoden halten zunehmend Einzug in der Sportbranche.
Management-Qualifikation
Einerseits durch immer hochwertigere Qualifikationssysteme in der Berufsausbildung bzw. im Studium, andererseits jedoch auch durch Human Resources Ansätze und Personalabteilungen, die bewusst Tandem-Methoden zur Förderung von Talenten zulassen und forcieren. Erneut stärker ausgeprägt in den unternehmerischen Anteilen der Sportbranche, aber auch im Nonprofit-Sportsektor gehen Sportverbände wie der Allgemeine Deutsche Hochschulsportverband (adh) dazu über, die Erkenntnis, dass Frauen in Führungsfunktionen im Sportmanagement unterrepräsentiert sind, durch Mentoring-Verfahren auszugleichen.
Weiterentwicklung und Talentmanagement
Viele Sportvereine und Sportverbände lassen sich allerdings bis in die Gegenwart hinein „beliefern“ mit qualifiziertem Personal und haben selbst dafür kaum geeignetes Personalmanagement, um diese Fachkräfte zu gewinnen, zu halten, weiterzuentwickeln und auf Leitungsaufgaben vorzubereiten. Die hohe Nachfrage nach den spezifischen Studiengängen verführt zu einer gewissen Bequemlichkeit, da, wenn jemand den Sportverein verlässt, andere qualifizierte Talente nachrücken (können).
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Das Buch bemüht sich erstmals darum, diese Facetten des Talentmanagements zu beleuchten und die Vielfalt der Sportbranche und ihrer differenzierten Nachfragen nach Managementtalenten aufzuzeigen. Im Ausblick wird eine intensivere Auseinandersetzung mit dieser Thematik gefordert.