Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS): Wie Sie ein traumatisches Ereignis erkennen
Angst ist etwas, das wir Menschen häufig empfinden und erleben. Selbst die mutigste und unerschrockenste Person auf dieser Welt hat Angst, ob sie es zugibt oder nicht. Die meisten haben Angst vor Insekten und bestimmten Tieren. Manche haben Höhenangst. Es gibt viele Dinge zwischen Leben und Sterben, vor denen Menschen Angst haben.
Die Angst vor dem Tod selbst ist eine der am meisten verbreiteten Ängste, die angegeben werden.
Ängste unterscheiden sich von einer Person zur anderen und die Gründe dafür variieren ebenso. Manche fürchten etwas wegen seines Aussehens, Geruchs, oder eines anderen Grundes (manchmal gibt es auch gar keinen Grund). Es gibt auch Ängste, die ihren Ursprung in irgendeinem Ereignis haben, das die betreffende Person auf keinen Fall noch einmal erleben will. Diese Erfahrung kann als traumatischer Vorfall eingestuft werden, der zu einer posttraumatischen Belastungsstörung führt.
Posttraumatische Belastungsstörung: Definition
Im Jahre 1980 wurde die posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) als klassifizierbares psychiatrisches Syndrom definiert. Die Definition wurde seither mehrmals überarbeitet. Inzwischen, wie in den von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) veröffentlichten Dokumenten dargelegt wird, erfordern die diagnostischen Kriterien für eine posttraumatische Belastungsstörung (PTBS), dass das Trauma ein Ereignis war (oder mehrere Ereignisse), das entweder den tatsächlichen oder drohenden Tod, eine ernsthafte Verletzung oder die Gefährdung der körperlichen Unversehrtheit der betroffenen Person oder anderer Personen beinhaltete.
Jedoch, nach Ansicht von Leuten, die mit traumatisierten Menschen arbeiten, ist die obige Definition möglicherweise zu eng gehalten. Die WHO gibt in einem weiteren Dokument an, dass, wo ein Ereignis einen traumatisierenden Effekt auf eine Einzelperson hat, dieser als solcher erkannt werden und entsprechende Unterstützungsmaßnahmen eingeleitet werden sollten, unabhängig davon, ob das Ereignis unter die zuvor erwähnten Definitionen fällt. (Mehr Informationen finden Sie im eBook Trauma Strikes When it Likes! von Carole Spiers.)
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Wer wird als ‚potenziell gefährdet‘ eingestuft?
Obwohl in jeder Organisation Risikobewertungen zu psychiatrischen Schäden durchgeführt werden sollten, gibt es einige Unternehmen, deren Belegschaft aufgrund der Natur ihrer Arbeit jederzeit potenziell gefährdet sind. Dazu gehören die folgenden Berufsfelder:
- Militär
- Notdienstpersonal
- Bankangestellte
- sonstiges Personal im Finanzbereich
- Angestellte von Einzelhandelsfilialen, Spirituosengeschäften und Tankstellen – überall dort, wo es sein kann, dass Mitarbeiter außerhalb der normalen Ladenöffnungszeiten oder sogar die ganze Nacht über allein in den Räumlichkeiten sind
- Personen, die in Situationen, in denen ein erhöhtes Gewaltrisiko besteht, in Kontakt mit der Öffentlichkeit stehen
- Beschäftigte in der Reisebranche
In diesen Beschäftigungsfeldern muss für Notfallmaßnahmenpläne für potenzielle Unfälle und mögliche traumatische Vorfälle gesorgt sein, um alle diejenigen zu unterstützen, die in solche Fälle involviert sein könnten.
Wer ist alles von einem traumatischen Ereignis betroffen?
Offensichtlich sind Beteiligte – Opfer und Überlebende – unmittelbar von einem traumatischen Vorfall betroffen. Außerdem gibt es noch Personen, die indirekt betroffen sind, wie die folgenden:
- Zeugen
- Nachbarn
- Familien
- Arbeitskollegen
- Helfer beim Aufbau von Notunterkünften oder, in manchen Fällen, provisorischen Leichenhallen
All diese Personen können potenziell – in stärkerem oder geringeren Maße – posttraumatischen Stress erleiden.
Ein Trauma hat negative Auswirkungen für Beteiligte, nicht nur im Privatleben, sondern auch in der Verbindung zu ihrer persönlichen Umwelt. Jeder traumatisierte Mensch möchte gerne seine Angst überwinden und sein Leben weiterleben. Das kann allerdings einige Zeit dauern. Manche schaffen es aus eigener Kraft, ihre Ängste loszulassen, während andere medizinische Hilfe brauchen. Leuten, die ein traumatisches Ereignis erlebt haben, sollte Rücksicht und Unterstützung entgegengebracht werden.
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